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Asien Kurier  1/2011 vom 1. Januar 2011
Indien

Industriekorridor zwischen Delhi und Mumbai nimmt langsam Gestalt an

Ehrgeizige Projekte der indischen Regierung; Entwickler sehen hohes Investitionspotenzial von 60 Milliarden Euro.

Von Boris Alex, Germany Trade & Invest in Neu Delhi

Indien möchte bis 2040 einen 1.500 km langen und 300 km breiten Industriekorridor zwischen den Metropolen Delhi und Mumbai entwickeln. Die Förderzone soll Investitionen des Privatsektors in Milliardenhöhe anlocken. Zunächst muss aber die Infrastruktur in der Region verbessert werden. Unter anderem werden die Verkehrswege ausgebaut und neue See- und Flughäfen sowie multimodale Logistikzentren errichtet.

Investitionspotenzial des Industriekorridors Delhi-Mumbai nach Sektoren
Quelle: Delhi Mumbai Industrial Corridor Development Corp. (DMICDC), 2010

Zu den ehrgeizigsten Infrastrukturprojekten der indischen Regierung zählt zweifelsohne die Entwicklung eines 300 km breiten Industriekorridors zwischen der Hauptstadt New Delhi und der Wirtschafts- und Finanzmetropole Mumbai. Entlang der 1.500 km langen Strecke soll in den nächsten Jahren eine Wirtschaftsförderzone für Industrie, Handel und Logistik entstehen. Um möglichst viele Unternehmen zu einer Ansiedlung zu bewegen, sollen die Verkehrswege zwischen den beiden Städten verbessert und neue Häfen und Flughäfen innerhalb des Korridors gebaut werden.

Die Entwicklungsgesellschaft Delhi Mumbai Industrial Corridor Development Corp. (DMICDC) hofft, in den nächsten sieben Jahre Investitionen in einer Größenordnung von 3.600 Milliarden indischen Rupien (58,3 Mrd. Euro, 1 Euro = 61,70 ind. Rupien, 3-Monatsmittel) in diese Zone anziehen zu können. Der Großteil der Investments soll dabei vom Privatsektor kommen. Auch beim Ausbau der Infrastruktur setzen die Betreiber auf ein starkes Engagement der Industrie. Denn die Straßen, Häfen und Flughäfen sollen überwiegend als Public Private Partnership (PPP) realisiert und finanziert werden, so die Pläne der DMICDC.

Herzstück des Projekts sind die geplanten 24 Industrie- und Investitionscluster mit Flächen von jeweils mehr als 100 km2. Hier sollen sich vor allem Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, der Nahrungsmittelerzeugung und -verarbeitung, der Informations- und Telekommunikationsbranche, der Bio- und Nanotechnologie sowie dem Logistiksektor ansiedeln. DMICDC sieht allein hier ein Investitionspotenzial von knapp 2.000 Milliarden Rupien. Für die Entwicklung der Cluster sind die entlang des Industriekorridors gelegenen fünf Bundesstaaten - Uttar Pradesh, Haryana, Rajasthan, Gujarat und Maharashtra - verantwortlich. Das westindische Gujarat verfügt mit 1.400 Milliarden Rupien über das größte Investitionspotenzial.

Doch bevor sich indische und ausländische Unternehmen im großen Stil zwischen Delhi und Mumbai ansiedeln, muss zunächst die Infrastruktur hierfür geschaffen werden. Der Ausbau der Verkehrswege zwischen den beiden Städten genießt dabei Priorität. In den kommenden Jahren soll der Highway über die gesamte Länge von heute vier auf sechs Spuren ausgebaut werden. Zudem sollen die entlang der Strecke bereits bestehenden sowie die geplanten See- und Flughäfen über Zubringerstraßen mit einer Länge von insgesamt 4.000 km angebunden werden. Die Kosten hierfür schätzt DMICDC auf 80 Milliarden Rupien.

Um den Warenfluss zwischen dem Industriekorridor und dem Ausland sicherzustellen, soll zudem die See- und Flughafeninfrastruktur verbessert werden. Geplant ist der Ausbau von zwei bestehenden Häfen in Gujarat sowie die Errichtung von jeweils zwei Greenfield-Häfen in Maharashtra und Gujarat. Der Investitionsbedarf hierfür wird auf 120 Milliarden Rupien geschätzt. Für die Modernisierung der vier internationalen und sieben Inlandsflughäfen innerhalb des Korridors werden weitere 65 Milliarden Rupien benötigt. Außerdem sind zwei neue internationale Flughäfen in Dholera und Federa (beide Gujarat) geplant.

Für den Bau multimodaler Logistik-Hubs sowie einem engen Netz aus Zentral-, Zwischen- und Kühllagern fallen zusätzliche Investitionen in Höhe von 150 Milliarden Rupien an. Zudem sollen entlang der Westküste Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 10.000 MW errichtet werden. Die Kosten hierfür versanschlagt die Entwicklungsgesellschaft auf insgesamt 400 Milliarden Rupien.

Zu den ambitioniertesten Vorhaben zählen sicherlich die geplanten 24 "Öko-Städte", die bis 2040 entlang des Industriekorridors entstehen sollen. Die "Smart Eco Cities" werden mit Unterstützung der japanischen Regierung entwickelt und sollen als Modelle für nachhaltige Stadtentwicklung in ganz Indien dienen. Die Städte werden über integrierte Verkehrskonzepte und eine umweltgerechte Wasserversorgung und Müllentsorgung verfügen. Die Gebäude müssen den Anforderungen an nachhaltiger Bauweise genügen, und die benötigte Energie sollte überwiegend aus erneuerbaren Ressourcen stammen.

Die Projekte werden von japanischen Unternehmen wie Toshiba, Mitsubishi und Hitachi unterstützt. Die erste "Smart Eco City" wird voraussichtlich in Dholera - rund 100 km südlich der Millionenstadt Ahmedabad in Gujarat - gebaut. Die Regierung des Bundesstaates hat bereits ein 900 km2 große Areal für die Entwicklung der ersten Retortenstadt zur Verfügung gestellt. Bis 2015 sollen Machbarkeitsstudien für weitere fünf "Öko-Städte" abgeschlossen werden. Das Investitionspotenzial für alle 24 Städte beträgt schätzungsweise insgesamt 3.300 Milliarden Rupien.

Ob die geplanten Vorhaben tatsächlich alle und innerhalb des vorgegebenen Zeitplans realisiert werden, bleibt abzuwarten. Bei einem der Schlüsselprojekte gibt es bereits jetzt Verzögerungen und Kostenüberschreitungen. Der geplante Schienenfrachtkorridor zwischen Delhi und Mumbai sollte ursprünglich 2017 den Betrieb aufnehmen. Doch aufgrund von Verzögerungen beim Landerwerb rechnen Beobachter nicht damit, dass in sieben Jahren bereits die ersten Container-Züge über die neuen Schienen rollen. Die erwarteten Kosten für das Projekt überschreiten allerdings inzwischen mit 500 Milliarden Rupien die Anfangsschätzung fast um das Doppelte.

Adressen

Delhi Mumbai Industrial Corridor Development Corp. (DMICDC)
Room No. 341B, Hotel Ashok
Chanakyapuri
New Delhi 110021
Tel.: 91 11 2611 8884
Fax: 91 11 2611 8889
Email: [email protected]
Web: www.dmicdc.com

Dedicated Freight Corridor Corporation of India (DFCCIL)
5. Floor, Pragati Maidan
Metro Station Building Complex
New Delhi 110001
Tel.: 91 11 2345 4890
Fax: 91 11 2345 4701
Email: [email protected]
Web: www.dfcc.in





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