Asien Kurier  China-Special vom 15. Oktober 2009
China

Kontrolle �ber weltweite �lfelder

23 F�rdergebiete f�r bis zu 50 Milliarden Dollar Investitionen im Gespr�ch

Von Florian F�gemann (Pressetext, Wien)

Der verstaatlichte chinesische �lgigant China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) strebt den Kauf von 23 �lfeldern in Nigeria an und bietet daf�r zwischen 30 und 50 Milliarden US$.

Werden die aktuellen Pl�ne der Chinesen erfolgreich in die Tat umgesetzt, k�nnte dies einen erbitterten Wettstreit mit westlichen �lf�rderkonzernen wie Total, Royal Dutch Shell, Chevron oder ExxonMobil nach sich ziehen, meinen Insider. Diese ausl�ndischen Marktplayer kontrollieren die sich derzeit im Gespr�ch befindlichen �lfelder - 16 Lizenzen sind zur Verl�ngerung von der nigerianischen Regierung ausgeschrieben. Ersten Informationen nach wollen die Chinesen sechs Milliarden Barrel des nigerianischen �ls erwerben.

"Dass China das strategische Engagement in Nigeria ausweitert und vor allem bei Rohstoffen einzusteigen versucht, �berrascht mich nicht. Ob sich das Investment auszahlt, wird man erst noch sehen. Schlie�lich herrschen in Nigeria nicht gerade stabile politische Verh�ltnisse vor", erl�utert Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-W�rttemberg.

Nach Informationen der Financial Times, die sich auf ein Schreiben des nigerianischen Staatspr�sidenten Umaru Yar'Adua an einen Repr�sentanten der CNOOC bezieht, soll man sich bereits in konkreten Verhandlungen befinden. Neben Chinas drittgr��tem �lriesen bef�nden sich derzeit auch noch andere Energiekonzerne im Rennen.

Obwohl es nach Angaben eines nigerianischen Pr�sidentensprechers gegenw�rtig noch keine finale Entscheidung �ber einen Zuschlag f�r die zur Disposition stehenden �lfelder gibt, sind Chinas Bestrebungen ein Frontalangriff gegen westliche �lkonzerne. "Auch wenn China den Zuschlag in Nigeria erhalten sollte, darf man den daraus resultierenden Einflussgewinn nicht �berinterpretieren. Das westafrikanische Land ist im Ranking der �lf�rdernationen zwar nicht ganz unwichtig. Korruption, Gewalt, Sabotagen sowie Auseinandersetzungen zwischen Clans haben in der Vergangenheit aber dazu gef�hrt, dass weniger �l gef�rdert wurde, als m�glich gewesen w�re", unterstreicht Rohstoffexperte Schallenberger auf Nachfrage.

Trotz politischer Querelen ist der Wettbewerb um nigerianische �lfelder f�r China ein gro� angelegtes Strategieprojekt, um sich Energiequellen rund um den Globus zu sichern. Bislang versuchte die Volksrepublik, die mit Ende M�rz �ber gigantische Devisenreserven von rund 1.950 Milliarden US$ verf�gt, sich neue Ressourcen zu erschlie�en, um kurzfristig mit �lf�rderungen zu beginnen. Der aktuelle Deal in Nigeria f�llt direkt in einen Streit zwischen der nigerianischen Regierung und anderen �lgiganten �ber die Modernisierung des Energiesektors. Ungeachtet des m�glichen Einstiegs Chinas in Nigeria haben sich die �lpreise im asiatischen Handel jedoch kaum ver�ndert.