Japans Unternehmen bem�hen sich trotz der internationalen Finanzkrise um eine ordentliche Abwicklung ihrer Zahlungsverpflichtungen.
Leitgedanke ihres Handelns ist, in keinem Fall die bestehenden Gesch�ftsbeziehungen in Frage zu stellen. Trotzdem ist es 2009 in einzelnen F�llen zu Abweichungen von den gewohnten Formen der Begleichung von Forderungen gekommen.
Die Zahlungsmoral solventer japanischer Unternehmen ist im Allgemeinen sehr gut. Sie legen gro�en Wert darauf, Vereinbarungen einzuhalten und die gesch�ftlichen Beziehungen zu ihren in- und ausl�ndischen Kunden keinen unerw�nschten Reibungen auszusetzen. Denn einmal eingegangene Partnerschaften sollen auch schwierige Zeiten �berdauern.
Diese Prinzipien werden auch in der gegenw�rtigen Wirtschafts- und Finanzkrise hochgehalten. Wie in Japan ans�ssige H�ndler von Industriemaschinen berichten, l�uft der Zahlungsverkehr fast durchweg unproblematisch und in den gewohnten Formen ab. So ist es �blich, mit dem Abnehmer einer neuen Anlage eine Anzahlung (bei Auftragserteilung), eine Hauptzahlung (bei Verschiffung) und einen R�ckbehalt (nach Abnahme) zu vereinbaren; eine h�ufig vorkommende Relation ist 30:60:10. Auch sind im Gesch�ft mit Maschinenersatzteilen Schuldscheine ("Tegata") ein verbreitetes Zahlungsinstrument, wobei die Zahlungsziele zwischen 90 und 210 Tagen liegen.
Allerdings sehen sich auch solide arbeitende japanische Unternehmen wegen der Krise einer gro�en Zur�ckhaltung der heimischen Banken bei der Vergabe von Finanzierungskrediten gegen�ber. Die H�ndler berichten, dass deshalb 2009 in sehr vereinzelten F�llen von den �blichen Formen des Zahlungsverkehrs abgewichen wurde.
Zum einen ist es vorgekommen, dass Firmen bei der Begleichung von Rechnungen um eine Verl�ngerung von Zahlungszielen auf bis zu ein Jahr gebeten haben. Ferner wurden f�llige Zahlungen dadurch gestreckt, vereinbarte Lieferdaten auf einen sp�teren Zeitpunkt zu verschieben. Schlie�lich war auch zu beobachten, dass Maschinenorders auf Leasingfirmen umgestellt werden, und der eigentliche Kunde im Anschluss die Maschine nur geleast hat.
Aus diesen Beispielen kann allerdings nicht auf eine Lockerung der generell guten Zahlungsmoral in Japan geschlossen werden. Die Einzelf�lle betrafen vor allem Unternehmen, die mit der Kfz-Industrie in gesch�ftlichen Beziehungen stehen. Dieser Bereich geh�rt zu denen, die am st�rksten von der Wirtschafts- und Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogen wurden.