Asien Kurier  11/2009 vom 1. November 2009
VAE

Golfstaaten wollen US-Dollar den Laufpass geben

Korb aus Yen, Yuan, Euro und Gold geplant

Von Florian F�gemann Pressetext, Wien

Der US-Dollar k�nnte als f�hrende W�hrung beim �lhandel schon bald seine Vormachtstellung verlieren. Die Golfstaaten wollen zusammen mit Frankreich, China, Japan und Russland den Handel mit dem "Schwarzen Gold" k�nftig auf einen W�hrungskorb aus Yen, Yuan, Euro sowie Gold umstellen.

Die aktuellen Vorhaben spiegeln die �berlegungen wider. Die Pl�ne der �lgiganten Kuwait, Qatar, Saudi Arabien sowie Abu Dhabi seien bereits in geheimen Treffen ausgearbeitet worden, berichtet die britische Tageszeitung "Independent" am 6.10.. Die Umstellung soll innerhalb von nur neun Jahren erfolgen. Der k�nftige W�hrungskorb soll auch die neue Einheitsw�hrung der Golfstaaten einschlie�en.

"Die Vorteile der Abwicklung in Nicht-Dollar-W�hrungen liegen vor allem f�r die weltweiten �lproduzenten und Konsumenten auf der Hand. Die Exporteure k�nnten durch den Anteil des US-Dollars ihre W�hrungsreserven abbauen. Andererseits w�re es vor allem f�r Importnationen m�glich, ihr �l zu bezahlen, ohne die US-W�hrung einkaufen zu m�ssen", unterstreicht Martin H�fner, volkswirtschaftlicher Berater der Direkt Anlage Service AG. Dem W�hrungsfachmann nach liegt das Hauptproblem aber in der Umsetzung der Pl�ne. "Aus Wirtschaftskreisen erf�hrt man immer wieder, dass der Wille zwar da ist, die USA sich in dieser Hinsicht aber mit H�nden und F��en dagegen wehren", f�gt H�fner hinzu.

Obwohl laut dem Insider einiges gegen den Euro spricht, sollte die Umstellung auf eine neue Abwicklungsw�hrung trotz eines gewaltigen Aufwands aber keine gr��eren Schwierigkeiten bereiten. Vor allem die VR China ist den USA auch wegen ihrer zunehmenden �lexplorationsmacht in Lateinamerika ein Dorn im Auge. "Obwohl man bei Obama ein fortschrittliches Denken erwarten kann, glaube ich nicht daran, dass es in der n�chsten Zeit in dieser politischen Frage ein Einlenken gibt", so H�fner. Probleme best�nden in der mangelnden Konvertibilit�t von Gold-W�hrungen und des Renminbi Yuan.

Analysten bewerten die Tatsache, dass die US-Dollar-Anbindung immer wieder zur Debatte steht, als ein Zeichen f�r die nachlassende politische und wirtschaftliche Dominanz der USA. Auch spiegelt die aktuelle Diskussion um eine neue Leitw�hrung den gestiegenen Reichtum sowie die dadurch gr��ere Macht der �lstaaten wider.