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Chinas Bauzulieferindustrie profitiert weiterhin von der gewaltigen Binnennachfrage.Experten erwarten auch 2008 deutlich zweistellige Zuwachsraten - trotz regionaler Abschw�chung des Immobilienmarktes. Am Markt t�tige deutsche Firmen berichten von einer tendenziell steigenden Nachfrage nach h�herwertiger Ausstattung. F�r mehr Wohnkomfort seien vor allem Privatkunden zunehmend bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Gesichtspunkte der �kologie oder Energieeffizienz seien f�r die Investitionsentscheidungen eher zweitrangig.
Im Jahr 2007 stieg nach Angaben der "China Building Materials Daily" (Zhongguo Jiancai Bao) die industrielle Wertsch�pfung der Bauzulieferbranche in China um 26,5 Prozent auf 398 Milliarden Renminbi Yuan (RMB; rund 36,3 Milliarden Euro; 1 Euro = 10,92 RMB, 3-Monatsmitel-Interbankenkurs). Dabei legte der Umsatz in verschiedenen Sparten aufgrund von Preisauftrieben st�rker zu als das Produktionsvolumen. Der Export erh�hte sich um 19 Prozent.Auch 2008 wird mit deutlich zweistelligen Zuwachszahlen gerechnet. Die nach dem Erdbeben vom 12. Mai 2008 - dem st�rksten in China seit �ber 50 Jahren - massiv einsetzenden Wiederaufbauarbeiten in der Provinz Sichuan werden die Nachfrage nach Baumaterialien und Bauzulieferungen weiter erh�hen. Den st�rksten daraus resultierenden Bedarf sieht die Deutsche Bank in den Segmenten Zement, Flachglas und Baumaschinen.HeizungsbauChinas ambitionierte Pl�ne nehmen langsam Gestalt an. Seit dem 1. April 2008 ist das �berarbeitete Energieeinsparungsgesetz in Kraft, das im Paragraph 38 die Installation von Zentralheizungen, Thermostaten und verbrauchsabh�ngiger Heizkostenabrechnung festschreibt. Branchenkenner gehen vonneuen Impulsen f�r den Markt aus.Einige internationale Firmen vor Ort berichten von einer Zunahme dezentraler Heizsysteme im Markt, getragen durch eine steigende Nachfrage der Endkunden nach Komfort (konstante Raumtemperatur, selbstregulierbare Heizsysteme). Auch werden Wohnbauprojekte in den Stadtrandlagen in Nordchina h�ufig nicht mehr an Fern- und Nahw�rmesysteme angeschlossen. Zwar ist der Einzelhandel f�r dezentrale Heizsysteme noch klein, er entwickelt sich jedoch deutlich. Gleichzeitig gewinnt der Energieeffizienzaspekt beim Aufbau neuer Nahw�rmesysteme an Bedeutung, was Raum schafft f�r internationale Anbieter.Energiesparende Fassadensysteme sind bislang jedoch nach wie vor auf wenige Vorzeigeprojekte beschr�nkt, die jedoch Branchenkennern zufolge zunehmen. Auch im Bereich Erdw�rme steigt die Zahl der Projekte. Gem�� der "China Trade News" (Zhongguo Jianshe Bao) existierten im September 2007 allein in Beijing 479 Projekte, die Erdw�rme-Pumpen (GSHP - Ground Source Heat Pumps) einsetzten. Insgesamt wurden damit 10,52 Millionen m2 beheizt - ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 150 Prozent.GSHP-Projekte finden sich auch in anderen Provinzen au�er in Qinghai, Yunnan und Guizhou. Einige St�dte bezuschussen den Bau derartiger Erdw�rme-Heizsysteme; in Beijing werden 50 RMB pro Quadratmeter beheizter Fl�che gezahlt. Die "China Trade News" sieht den Markt f�r Erdw�rmepumpen j�hrlich um 20 Prozent wachsen.Einige ausl�ndische Hersteller von Erdw�rme-Pumpen haben in China bereits Joint Ventures oder vollst�ndige Tochterunternehmen gegr�ndet. Auch einige lokale Unternehmen sind auf diesem Gebiet t�tig.Mangelnde Belastbarkeit sowie Abstimmung der verschiedenen Systemkomponenten inl�ndischer Anbieter f�hren Insidern zufolge jedoch noch h�ufig zu Betriebseinbu�en beziehungsweise -ausf�llen.Sanit�rkeramikDer boomende Bausektor sorgt weiterhin f�r steigenden Bedarf an Sanit�rkeramik. Dieser wird zu einem Gro�teil durch inl�ndische Produzenten gedeckt, die sich vor allem in der Provinz Guangdong konzentrieren. Nach Angaben der "China Building Materials Daily" stieg die Produktion von Sanit�rkeramik in den ersten elf Monaten 2007 im Vergleich zum Vorjahr um fast 22 Prozent. Um preislich f�r einheimische Kunden attraktiv zu bleiben, produzieren internationale Anbieter inzwischen vor Ort. Gem�� "Asian Ceramics" soll rund ein Drittel der inl�ndisch verkauften Sanit�rkeramik aus ihren Fabriken stammen. Die St�rke internationaler Anbieter liegt bislang im Design. Allerdings holen einheimische Konkurrenten in diesem Bereich schnell auf.Auch die Produktion von Keramikplatten legte deutlich zu. So wurden gem�� der "China Building Materials Federation" in den ersten elf Monaten 2007 mit 5,08 Milliarden m2 Fliesen rund 20 Prozent mehr hergestellt als im Vorjahreszeitraum.FensterbauIn China setzen sich verst�rkt Kunststofffenster durch. Nach Einsch�tzung der "China Construction Metal Structure Association" (CCMSA) d�rften 2007 rund 250 m2 Kunststofffenster und -t�ren produziert worden sein. Das w�re ein Anstieg um �ber 40 Prozent im Vergleich zu 2006. Laut CCMSA soll sich der Marktanteil von Kunststofffenstern mittlerweile auf rund 60 Prozent belaufen.Neue Impulse d�rften dabei vom �berarbeiteten Energieeinspargesetz und der weiteren Etablierung und Umsetzung von Energieeinsparstandards in Geb�uden ausgehen. W�hrend internationale Anbieter der lokalen Konkurrenz steigende Qualit�t bei der Herstellung von beispielsweise Metallprofilen oder Scharnieren bescheinigen, mangelt es ihrer Ansicht nach bei der Fensterproduktion h�ufig noch an Passgenauigkeit und pr�ziser Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander. Einige deutsche Hersteller produzieren daher bereits vor Ort. Ihre Produkte werden aufgrund des deutlichen Preisunterschieds in der Regel in Luxusapartment- und Villenprojekten eingesetzt.Nach Angaben der "China Building Materials Daily" k�nnte sich Chinas Markt f�r Fenster und T�ren bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 11 Prozent pro Jahr bis 2011 auf rund 195 Milliarden RMB belaufen. Die Nachfrage des privaten Wohnungsbaus k�nnte demnach 2011 etwa 77 Milliarden RMB erreichen. Etwa drei F�nftel der Nachfrage d�rfte auf den Nicht-Wohnungsbau entfallen. Nach Darstellung der "Consumption Daily" (Xiaofei Ribao) soll sich der Bedarf an Fenstern und T�ren in den n�chsten zehn Jahren pro Jahr mengenm��ig auf etwa 500 bis 600 Millionen m2 belaufen. Insgesamt sch�tzt der CCMSA den Markt f�r im Baubereich eingesetzte Metallprodukte (Fensterrahmen, Scharniere,Verbindungen, Profile usw.) auf j�hrlich rund 10 Milliarden RMB, wobei etwa 70 Prozent auf inl�ndische Produkte entfallen d�rften.GlasDas Bestreben, die Energieeffizienz von Geb�uden zu erh�hen, f�hrt auch zur Renovierung alter Glasfassaden. So beabsichtigt nach einem Bericht der "China Construction News" (Zhongguo Jianshe Bao) vom November 2007 Shanghai, die Einfachglasfassaden von 545 Geb�uden zu renovieren. Insgesamt m�ssen laut Einsch�tzung der Stadtregierung etwa 2.200 Geb�ude mit Glasfassaden, die vor 2004 gebaut wurden, renoviert werden. F�r die Renovierung empfehlen einige Bauexperten, die bestehenden Glasfassaden zu beschichten, um bessere Energieeffizienzwerte zu erzielen und nicht die gesamten Fassaden abzurei�en.Insgesamt nehmen in der Glasproduktion �berkapazit�ten zu. Allein 2007 gingen nach Darstellung der "China Building Material Daily" rund 10 Flachglasproduktionslinien in Betrieb, weitere 30 befinden sichd erzeit in Planung oder Bau. Etwa 15 Prozent der Produktion gehen bislang in den Export. Nach Einsch�tzung des Fachblatts d�rfte Chinas Bauindustrie 2007 �ber 50 Millionen m2 transparentes Isolierglas und rund 6 Millionen m2 beschichtetes Niedrigenergieglas eingesetzt haben.