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Datum: 2022-12-31

Asien Kurier  8/2008 vom 1. August 2008

Thailand - Energiemarkt Thailand

Von der bfai in K�ln.

Thailand ist in erster Linie von fossilen Brennstoffen abh�ngig. Erd�l und Erdgas allein machen fast den gesamten thail�ndischen Energieimport aus. Das s�dostasiatische Land unterzeichnete im Jahr 1992 die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Seitdem wurden zahlreiche Ma�nahmen ergriffen, um eine Steigerung der Energieeffizienz zu erreichen. Angefangen mit dem Energy Conservation Promotion Act (ENCON) wurden bis 2005 neun Gesetze und Beschl�sse erlassen, die zum umwelt- und kostenbewussten Umgang mit Energieressourcen beitragen sollen.
Nach dem Staatstreich vom September 2006 unterzeichnete die von der Milit�rjunta eingesetzte Interimsregierung im Juni 2007 eine Anpassung der energiepolitischen Langfriststrategie Thailands ("Power Development Plan", PDP), die auch Sch�tzungen �ber den k�nftigen Energiebedarf sowie die aktuellen Preisentwicklungen sowie die anstehende Stilllegung einiger Kraftwerke ber�cksichtigte. Unter der gegenw�rtigen Regierung von Ministerpr�sident Samak wird derzeit ein neuer "Master Plan for Alternative Energy (2008-2022)" bearbeitet. Dieser sieht die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien (EE) am thail�ndischen Energiemix auf 12 Prozent bis zum Jahr 2020 vor. Ihre Nutzung soll nach Ank�ndigung des Energieministeriums auch durch die Festlegung attraktiver Einspeisungspreise gesteigert werden. Bei allen Pl�nen m�ssen die h�ufigen Regierungswechsel ber�cksichtigt werden; selten hat eine thail�ndische Regierungskoalition die volle Legislaturperiode �berlebt.

Energieversorgungsunternehmen EGAT

Das staatliche Energieversorgungsunternehmen "Electricity Generating Authority of Thailand" (EGAT) hat ein Monopol auf die Erzeugung von Elektrizit�t (2007: 55%). Derzeit produziert EGAT rund 15.794 MW f�r Thailand, die zu 90 Prozent aus fossilen Brennstoffen - haupts�chlich Gas und Kohle - gewonnen werden. Bald sollen vier neue Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke in Betrieb gehen (in Songkhla noch im Jahr 2008, S�d-Bangkok und Bang Papong 2009, Nord-Bangkok 2010). Die Ausschreibungsverfahren f�r die drei letztgenannten Werke sind zwar bereits abgeschlossen, doch besteht f�r deutsche Unternehmen noch die Chance, Maschinen zu liefern.
Dar�ber hinaus hat EGAT die M�glichkeit, Lizenzen an unabh�ngige Stromerzeuger (Independent Power Producers, IPPs) zu vergeben; 98 Prozent der Endverbraucher beziehen jedoch ausschlie�lich Strom von den regional operierenden Gesellschaften (Provincial Electricity Authority, PEA beziehungsweise Metropolitan Electricity Authority, MEA), die wiederum unter der Kontrolle von EGAT stehen.

Prim�renergieverbrauch

Thailand verf�gt nach Angaben des nationalen Energieministeriums gegenw�rtig �ber installierte Kraftwerkskapazit�ten von 28.250 MW. Der staatliche Energielieferant EGAT deckt 55 Prozent der steigenden Nachfrage und legt damit im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent zu. IPPs lieferten statt wie bisher knapp die H�lfte (49%) nur noch etwa ein Drittel (35%) der Elektrizit�tsmenge; kleinere Energieproduzenten (sogenannte Small Power Producers, SPPs) waren mit 8 Prozent beteiligt. Die restlichen zwei Prozent des Strombedarfes werden importiert. Die im vergangenen Jahr in Thailand generierte Energie wurde zu 67 Prozent aus Erdgas, zu 22 Prozent aus Kohle und zu 6 Prozent aus Wasser gewonnen. Weitere 5 Prozent wurden importiert.
Die Energiekosten beliefen sich 2007 in Thailand auf 1.507 Milliarden Baht (circa 29 Mrd. Euro; 1 Euro = 51,41 Baht, 3-Monatsmittelkurs), dies entspricht etwa 17,8 Prozent des Bruttosozialproduktes. Vergleicht man diese Zahlen mit jenen von 2006, zeigt sich eine Erh�hung der Ausgaben um 489 Milliarden Baht. Die Volkswirtschaft des Landes liegt somit in Bezug auf ihren Energieverbrauch im internationalen Vergleich auch k�nftig weit vorne.
Laut Planungen des Energieministeriums soll der j�hrliche Energieverbrauch pro Jahr nur noch um 4,3 Prozent ansteigen und somit unter der Rate des Wirtschaftswachstums bleiben, f�r das die prognostizierten Raten bis 2015 zwischen 5,0 und 5,8 Prozent liegen.
Die Industrie, vorrangig Zement- und Zuckerbranche, geh�rt mit 38 Prozent des gesamten Energiekonsums neben dem Transportwesen (36 Prozent) zu den gr��ten Verbrauchern. Genau an dieser Stelle soll k�nftig - auch durch steuerliche Verg�nstigungen - bei der Senkung des Verbrauchs angesetzt werden. Das Ziel w�re eine Ersparnis von 15 Prozent. Auf Dienstleistung und Landwirtschaft entfallen insgesamt lediglich 26 Prozent des Energieaufwandes. Der gesamte Energiekonsum Thailands im Jahr 2007 verteilte sich auf 58 Prozent Elektrizit�t sowie 42 Prozent �l.

Elektrizit�t

Angaben des Energieministeriums zufolge stieg der Stromverbrauch im Jahr 2007 um 4 Prozent auf 132.482,12 GWh an (2006: +7,4%). Die Elektrizit�tserzeugung nahm fast proportional um 3,5 Prozent auf 147.026,89 GWh zu. Da diese Entwicklung sich auch in Zukunft fortsetzen wird, plant EGAT Investitionen in H�he von 100 Milliarden Baht �ber die n�chsten zwei Jahre. Etwa 65,5 Milliarden Baht sollten in den Bau von Kraftwerken flie�en, der Rest in Stromleitungen. EGAT ist zur Erf�llung des Renewable Portfolio Standards (RPS) verpflichtet, der festsetzt, dass jede Erweiterung der Kapazit�ten von einer 5 prozentigen Nutzung regenerativer Energie begleitet sein muss. Durch diese Regelung soll eine Ann�herung an den erstrebten 8 prozentigen Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2011 am Energiemix Thailands unterst�tzt werden.

Power Development Plan ( PDP)

Zun�chst liefert der PDP eine �bersicht �ber den derzeitigen Stand des thail�ndischen Energienetzwerkes und gibt einen Ausblick auf die anstehenden Ver�nderungen. F�r die im Wirkungszeitraum des Plans liegenden Jahre (2007 bis 2021) gibt es jeweils eine Aufschl�sselung, welche Unternehmen die derzeitige Kraftwerkskapazit�t in welchem Ausma� steigern sollen und welche Kraftwerke stillgelegt werden (insgesamt neun EGAT-Kraftwerke und f�nf unabh�ngige Kraftwerke).
Aus diesen Werten ergibt sich eine Summe, die mit dem Spitzenbedarf abgeglichen wird, der f�r das jeweilige Jahr prognostiziert wurde. Die sich auf diese Weise errechnende Energiereserve soll den Planungen zufolge kontinuierlich �ber 15 Prozent liegen. Ferner steht eine Erh�hung der Abnahme von Small Power Producers (SPPs) auf 4.000 MW (derzeit 2.400 MW) an.

Import

Zehn Prozent des Energiebedarfes deckt Thailand durch Import oder Austausch von Energie. Gas, Kohle und Elektrizit�t werden aus anderen ASEAN-Staaten bezogen: Seit 2007 stammen 20 Prozent der aktuellen Gasversorgung aus Myanmar. Eine Vereinbarung mit Laos (Power Purchase Agreement, PPA) wurde der thail�ndischen Regierung 2004 zur Genehmigung vorgelegt. Der Abschluss des "Nam Theun 2-Staudamm-Projektes" soll 2009 erfolgen. Das Abkommen mit Malaysia soll ebenfalls dem zunehmenden Erdgasbedarf Thailands zugute kommen.

Energiepolitische Stellung

Thailand hat 1992 mit dem "Small Power Plant-Programm" als erster der ASEAN-Staaten Ma�nahmen zugunsten kleiner und sehr kleiner Energieerzeuger ergriffen; 2002 gefolgt vom "Very Small Renewable Energy Power Producer Program" (VSREPPP). Indonesien, Malaysia und die Philippinen zogen erst ab 2001 nach. Gemeinsames Ziel ist vor allem der Anschluss kleinerer Erzeuger an das Netzwerk, die meistens einen Ausgleich auf Basis der Kostenersparnis der gr��eren Betriebe erhalten. Die obere Leistungsgrenze der thail�ndischen Very Small Power Producers (VSPP) wurde von 1 MW auf 10 MW angehoben. Bis zu 150 MW werden von Kleinerzeugern herk�mmlicher Energien und erneuerbarer Energien geliefert, die auf eine Ko-Generation mit gr��eren Unternehmen abzielen.
Der Austausch von Energie innerhalb der ASEAN-Staaten l�uft auf regionaler Ebene ab, muss jedoch auf Landesebene genehmigt werden. Der Ablauf wird von einer eigens geschaffenen Organisation, der "Heads of Asean Power Utilities/Authorities" (HAPUA) kontrolliert. Das siamesische Land ist aufgrund seiner strategisch g�nstigen Lage ein starker Verfechter des Energie-Netzwerk-Konzepts im ASEAN-Raum und lieferte auch die ersten Impulse f�r Myanmar und Laos, Staud�mme zur Gewinnung von Wasserkraft zu bauen.

Die wichtigsten Energietr�ger f�r die Energieversorgung sind weiterhin Roh�l (2007: 42%) und Erdgas (2007: 38%). Erd�l wurde insbesondere aus dem Mittleren Osten bezogen und machte 81,3 Prozent des Energiebedarfs aus. Die derzeit auf hohem Preisniveau schwankenden �lpreise wirken sich somit direkt auf die thail�ndische Wirtschaft aus. F�r die Elektrizit�tserzeugung spielt Erdgas mit 65 Prozent Anteil die entscheidende Rolle.
Die �lindustrie wird von der Petroleum Authority of Thailand (PTT) dominiert. Obwohl es sich bei ihr offiziell um ein nationales Unternehmen handelt, durchlief die PTT 2001 eine partielle Privatisierung. Ausl�ndische Unternehmen arbeiten oft in Joint Ventures mit PTT Exploration and Production (PTTEP) zusammen. PTTEP investiert in letzter Zeit verst�rkt in anderen s�dostasiatischen L�ndern wie Myanmar und Kambodscha, aber auch Algerien, Oman oder Iran.
Im Hinblick auf die rasante Preisentwicklung f�r herk�mmlichen Diesel erw�gt das thail�ndische Finanzministerium bereits eine - kurzfristige - Senkung der Verbrauchssteuern, um die Krise des Fischerei und Transportsektors zu mindern. Ein Liter Gasohol kostete im Juli 37 Baht, Diesel 43 Baht und Super 47 Baht (0,72 Euro, 0,84 Euro, 0,91 Euro). Im Mai 2008 wurde Diesel mit 2,3 Baht und Benzin mit 3,6 Baht pro Liter besteuert (0,044 Euro, 0,070 Euro). Die Regierung nimmt j�hrlich insgesamt 70 bis 90 Milliarden Baht an Treibstoffsteuern ein. Der Automobilmarkt blieb von diesen Entwicklungen bislang jedoch unber�hrt; die Verkaufsrate stieg im Jahresvergleich sogar um 16,3 Prozent auf 160.786 Einheiten im 1. Quartal 2008 an.

Fossile Brennstoffe

Ab 2015 will EGAT �ber vier eigene Kohlewerke in S�dthailand verf�gen. Der Energieplan der Regierung sieht den Bau von drei neuen Kohlekraftwerken bis 2021 vor, welche die starke Erdgasabh�ngigkeit Thailands bei der Stromerzeugung entscheidend reduzieren sollen. 2007 wurde Energie zu zwei Dritteln auf Erdgasbasis generiert, das vorl�ufige Ziel liegt bei 71 Prozent. Neue IPP-Werke, die Gas und Kohle nutzen, sind von 2012 bis 2018 im Jahresrhythmus geplant. Die Kosten f�r die Werke mit einer Gesamtkapazit�t von 3.200 MW veranschlagt das Energieministerium auf 3,2 Milliarden US-Dollar. In den Jahren 2012 und 2013 sowie zwischen 2016 und 2018 werden au�erdem f�nf neue Gaskraftwerke der EGAT entstehen.

Agroindustrie und Biomasse

Biomasse ist im Land die regenerative Quelle mit dem gr��ten Potential (70%). Die Agroindustrie ist hier innerhalb der herstellenden Industrie der st�rkste Energieverbraucher. Die Verbrennung der anfallenden R�ckst�nde k�nnte mit �ber 3.000 MW zu Buche schlagen. Durch Effizienzsteigerungen und Nutzung der Biomasse w�rde sich in diesem Zweig ein Produktivit�tspotential von 1 Milliarden US-Dollar ergeben.
Das Energieministerium wird in Zukunft auch die Koordination der Abteilungen in den einzelnen Kommunen �bernehmen, die kleine Biogas-Kraftwerke zur lokalen Stromversorgung erforschen und entwickeln. Dieses Vorhaben wird vom Ministerium mit 1 Milliarden Baht mitfinanziert. Bereits 2011 sollen insgesamt 1.540 dieser Einrichtungen Strom erzeugen. Bislang sind in Bangkok, Phuket und Rayong mehrere derartige Kraftwerke mit einer Gesamtkapazit�t von 4,3 MW in Betrieb.
Zur Zeit werden Palm�lm�hlen gute Zukunftsaussichten attestiert. Dezentrale Kraftwerke in der N�he der jeweiligen Agroindustriebetriebe, die auch Abw�rme nutzen k�nnten, w�rden Kalkulationen zufolge jeweils 10 MW erzeugen. Im Norden (Provinzen Nan, Maehongsorn) und Osten (Chantaburi-Provinz) Thailands befinden sich drei Kraftwerke im Bau, deren Kapazit�ten bei etwa 18,89 MW liegen werden.
Der im Rahmen des Kyoto-Protokolls entwickelte Clean Development Mechanism (CDM) erf�hrt nun auch in Thailand seine Umsetzung. In 2007 wurden 15 von 42 CDM-Projekten bewilligt. Jeweils sieben setzen sich mit der Energieerzeugung durch Biogas und Biomasse auseinander, eines mit der Gewinnung von Methan aus Abf�llen.

Biokraftstoffe

Die anstehende Ausweitung der Produktion von alternativen Kraftstoffen soll in Thailand nicht nur f�r mehr Unabh�ngigkeit von Importen sorgen, sondern zugleich den Export voranbringen. Daher unterst�tzt die Regierung die Einfuhr der erforderlichen Maschinen auch durch Steuerverg�nstigungen und Zollbefreiung. Vor allem Anstrengungen hinsichtlich der Ausweitung der Produktion von �thanol, Gasohol und Biodiesel sollen von diesen Regelungen profitieren.
Die Erzeugung von Kraftstoffen wie �thanol aus Zuckerrohr und Tapioka wird ebenso wie Biodiesel aus Palm�l von staatlicher Seite gef�rdert. Thailand ist durch seinen landwirtschaftlichen Ressourcenreichtum dazu in der Lage, selbst Biokraftstoff herzustellen und einen regionalen Markt f�r Biodiesel und �thanol zu entwickeln.
Die PTT stellt 5 Milliarden Baht f�r die Umr�stung �ffentlicher Verkehrsmittel und Lastkraftwagen zur Verf�gung. F�r 2011 hat sich die Regierung eine Steigerung des j�hrlichen Konsums von �thanol und Biodiesel auf insgesamt 1.570 KTOE (970 �thanol, 600 Biodiesel) zum Ziel gesetzt. Derzeit liegt der �thanolverbrauch bei 3 Millionen, der von Biodiesel bei 2,4 Millionen Litern pro Tag.
Gegenw�rtig werden in Thailand in neun Werken t�glich 1,3 Millionen Liter �thanol produziert. Bis Ende 2008 sind weitere sieben bis zehn neue �thanolproduzenten eingeplant. Der Handel mit E20-Gasohol (einem Gemisch aus 80% Benzin und 20% �thanol) hat sich sehr schnell entwickelt.

Photovoltaik

Solarstrom wird in Thailand lediglich in der Gr��enordnung von 2,5 MW produziert. Experten gehen davon aus, dass die derzeit installierten 30 MW Anlagen bis 2011 auf 45 MW ausgebaut werden k�nnten. Die Metropolitan Electricity Authority (MEA) investiert derzeit in 44 VSPP-Projekte im Bereich der Solarenergie, die Provincial Electricity Authority (PEA) in 22 weitere (gr��ter Anteil unter den EE-Projekten). Der Effekt ist jedoch relativ gering: MEA: 6,5 KW maximale Kapazit�t, PEA: 59,80 KW.
Die Verg�tungsperiode f�r Stromeinspeisungen wurde von sieben auf zehn Jahre erh�ht, derzeit wird jede Kilowattstunde mit 0,11 Euro finanziert. Thailand f�rdert weniger die Nutzung der kostenintensiven Photovoltaik im eigenen Land, sondern unterst�tzt vielmehr den Export der entsprechenden Anlagen einheimischer Hersteller.

Windenergie und Wasserkraftwerke

Im Herbst 2007 wurde in Pattaya die erste Windkraftanlage in Betrieb genommen. Die Gesamtleistung des 84 Millionen-Baht-Kraftwerks bel�uft sich auf etwa 200 KW. Eine auf 18 Monate ausgelegte Studie soll der PTT Erkenntnisse dar�ber liefern, wie effizient die Errichtung einer Anlage an der S�dk�ste (Leistung: 30 MW) w�re.
Gr��ere Wasserkraftwerke hingegen haben in Thailand ausgedient. Proteste der Bev�lkerung gegen die daf�r notwendige Abholzung von Waldgebieten zeigte schlie�lich Wirkung. Seither ist das Land bestrebt, den Bau von Staud�mmen in den Nachbarstaaten Laos und Myanmar auch finanziell voranzutreiben. Das Energieministerium plant die Modernisierung von 25 kleineren Wasserkraftwerken. Als n�chster Schritt sind Einspeisungsverg�tungen vorgesehen.

Eco-Car Initiative

Eco-Cars werden seit 2007 vom thail�ndischen "Board of Investment" (BOI) gef�rdert. Sechs Projekten zur Produktion von Autoteilen wurden Steuerverg�nstigungen im Wert von fast 2 Milliarden Baht gew�hrt. Die Regierung unterst�tzt insbesondere thail�ndische Niederlassungen japanischer Hersteller wie Toyota Motor Thailand, Honda Automobile (Thailand), Mitsubishi Motor (Thailand), Siam Nissan.
Die Verg�nstigungen: Investitionsg�ter werden vom Importzoll befreit und die Tochterfirmen f�r f�nf oder mehrere Jahre von den Gewinn- und Unternehmenssteuern ausgenommen. Au�erdem soll die Verkaufssteuer f�r die "umweltfreundlichen" Kleinwagen auf 17 statt 30 Prozent festgelegt werden. Andererseits m�ssen sich die Unternehmen an gewisse Auflagen bez�glich Investitionsh�he, Produktionsmenge, Verbrauch und Gr��e halten.
Zeitgleich wird an der Erweiterung des Autogas-Tankstellennetzes gearbeitet. Derzeit gibt es 275 Autogas-Tankstellen, in drei Jahren sollen es schon 8.000 sein. Auch die Tatsache, dass die internationale Messe "Gastech 2008" im M�rz diesen Jahres in Bangkok stattfand, kennzeichnet Fortschritte in diesem Sektor.

Kernenergie-Investitionsvorhaben

Eine Hinwendung zur Kernenergie fand bereits vor 1966 statt, als die EGAT "Thailand's Nuclear Program 1966-1997" vorstellte. 1974 verwarf man die Idee, als sich die Situation auf dem internationalen �lmarkt entscheidend ver�nderte und die Preise f�r Erdgas fielen. 2007 wurde das Vorhaben wieder in den Ma�nahmenkatalog des energiepolitischen Programms der Regierung aufgenommen.
Die beiden ersten thail�ndischen KKW-Bauprojekte stehen derzeit am Beginn einer siebenj�hrigen Vorbereitungsphase. Nach den Pl�nen der Regierung ist der Bau von vier Kernkraftwerken (KKW) mit einer Gesamtstromkapazit�t von 4.000 MW ab 2014 vorgesehen. Das erste KKW soll im Jahre 2020 in Betrieb gehen.
Bei den umfangreichen Energieprojekten k�nnten sich auch f�r deutsche Unternehmen neue Gesch�fts- und Lieferm�glichkeiten ergeben. Da Thailand am Bezug modernster und umweltfreundlicher Technologien interessiert ist, d�rften sich insbesondere f�r Lieferanten von Ausr�stungen f�r Kohlekraftwerke gute Lieferchancen ergeben.
�hnliches gilt auch f�r Anbieter von Anlagen f�r erneuerbare und alternative Energieerzeugung. Zudem er�ffnen sich im Consultingbereich f�r deutsche Firmen vielf�ltige Kooperationsm�glichkeiten (beispielsweise bei der Entwicklung von CDM-Projekten). Deutschland ist bereits ein bedeutender Lieferant von Energieausr�stungen und -anlagen nach Thailand.
Fachmessen wie die "Renewable Energy Asia" (Juni 2008) - �ber 90 Prozent der Messebesucher kamen aus Thailand - und das "German Technology Symposium and Exhibition - GTS '08" (Terminverschiebung auf den 8. - 11. Nov. 2008 !) bieten deutschen Herstellern Gelegenheit, sich dem Fachpublikum in Bangkok zu pr�sentieren und Informationen �ber die Investitionschancen im thail�ndischen Energiesektor zu sammeln.