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Datum: 2022-12-31 Asien Kurier vom 1. Oktober 2008 VAE - Hohe Nachfrage nach Transport- und Hafeninfrastrukturen Von Martin B�ll, bfai-Redakteur in Dubai.
Die �lreichen L�nder des Mittleren Osten investieren kr�ftig in den Ausbau ihrer H�fen - nicht zuletzt, um die dank der Petro-Dollars hereinstr�menden Importwaren abfertigen zu k�nnen. Mitte 2008 waren es rund 50 gr��ere Vorhaben im Gesamtwert von 33 Milliarden US-Dollar, sagt ProLeads, ein Unternehmen, das sich auf das Z�hlen regionaler Gro�projekte spezialisiert hat. Spannend bleibt die Frage, ob all die Kapazit�ten wirklich gebraucht werden und ob sich neue Logistikdrehscheiben herausbilden.
Nach den Vorstellungen der Herrscher der Arabischen Halbinsel stehen ihre L�nder dank der kr�ftig sprudelnden �leinnahmen vor einer wirtschaftlichen Bl�te ungeahnten Ausma�es. Vor allem den m�rchenhaften Aufschwung Dubais mit seinen Vorzeiget�rmen und Stadtentwicklungen wollen alle nachahmen, wenn nicht gar �bertreffen. Dabei war Dubais Hafen Jebel Ali mit der angrenzender Wirtschaftszone sicherlich der entscheidende Schl�ssel zum Erfolg des an �l eher armen Emirats. Am Golf streben nun zahlreiche Regenten ebenfalls eigene Welth�fen an. Sollten internationale Redereien nicht immer mitmachen wollen, dann kann dem durch eigene Flotten nachgeholfen werden. "Wir haben derzeit Auftr�ge f�r 500 Schiffe," sagt Jing Wan Kim, Chef des koreanischen Schiffbauers Samsung, "44 Bestellungen davon kommen aus dem Mittleren Osten." Die United Arab Shipping Company (UASC), die gr��te Rederei f�r Seeschiffe im Golf, erteilte Samsung Heavy Industries zum Beispiel Ende Juni 2008 einen 1,5 Milliarden-US-Dollar-Auftrag f�r den Bau von neun Containerschiffen des Typs A13 mit einer Kapazit�t von jeweils 13.100 TEUs (twenty-feet-equivelant units) - der bislang gr��te Auftrag eines Schifffahrtsunternehmen am Golf. "Angesichts des hohen Wirtschaftswachstums im Mittleren Osten gibt es eine hohe Nachfrage nach Transport- und Hafeninfrastrukturen," so UDSC-Chef Ken Bloch Sorensen, die Expansion sei durchaus proportional. Fatima Al Jaber, Gesch�ftsf�hrerin der in Abu Dhabi firmierenden Al-Jaber-Gruppe, sieht dies �hnlich: "Die Anforderungen an den Schifffahrtssektor in der Region steigen insbesondere in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aufgrund ihrer strategischen Position. Wir sind deshalb sehr daran interessiert, unsere Flotte zu expandieren und auf den technisch letzten Stand zu bringen." Anfang Juli 2008 hatte Al Jaber eine chinesische Werft mit dem Bau von acht neuen Schiffen zum Gesamtpreis von 500 Millionen US-Dollar beauftragt. Die drei ambitioniertesten, aktiven Hafenvorhaben am Golf sind derzeit der Mesaieed-Hafen in Katar, der ein Budget von 5,5 Milliarden hat, der King Abdullah Economic City Seaport (5 Mrd. US$), der einmal die Logistikdrehscheibe der neuen saudi-arabischen Retortenstadt werden soll, und der Ausbau des Jebel-Ali-Hafen in Dubai, f�r den erst einmal 4,2 Milliarden US-Dollar bereitgestellt wurden. Der neue Tiefseehafen von Katar, der zwischen Doha und der Industriestadt Mesaieed gebaut wird, soll die Umschlagskapazit�t des Landes bis 2030 auf �ber 6 Millionen TEU/Jahr steigern. Die Hafenzone wird sich �ber ein Gel�nde von etwa 20 Quadratkilometer erstrecken und damit eine der gr��ten der Welt werden. In einer ersten Projektphase, die bislang nicht n�her spezifiziert wurde, soll eine Kapazit�t von 2 Millionen TEU geschaffen werden. Der bislang wichtigste Hafen des Landes, Doha, hat eine Umschlagskapazit�t von 400.000 TEU, die 2007 zu 85 Prozent ausgelastet war. Sobald der neue Mesaieed-Hafen in Betrieb ist, soll der von Doha geschlossen werden. Die King Abdullah Economic City ist ein 2005 vorgestelltes Megaprojekt in Saudi-Arabien. Auf einem Gel�nde von 173 Quadratkilometern sollen einmal moderne Infrastrukturen und Vorzeigebauten Schaaren internationaler Investoren anlocken, der Region einen Boom wie in Dubai bescheren und 1 Millionen Arbeitspl�tze f�r die junge Bev�lkerung des K�nigreichs schaffen. Der neue Seehafen ist ein zentraler Bestandteil des Entwicklungskonzepts. Auf einem Areal von 14 Quadratkilometen sollen Container in einer Gr��enordnung von 10 Millionen TEU abgefertigt werden k�nnen. Schiffe auch der gr��ten Klassen sind willkommen. Der Hafen erh�lt weiterhin einen gro�en Passagierterminal, der einmal j�hrlich 300.000 Mekka-Pilger durchschleusen soll. Der Hafen von Jebel Ali arbeitet derzeit an seiner Kapazit�tsgrenze und soll deshalb kontinuierlich ausgebaut werden. Derzeit k�nnen etwa 11 Millionen TEU-Container im Jahr abgefertigt werden. Im Februar 2009 soll das neue Terminal 2 seine volle Kapazit�t von 5 Millionen TEU erreichen und die Gesamtkapazit�t des Hafens auf 14 Millionen TEU erh�hen. Ende August sorgte der Hafen f�r negative Schlagzeilen, weil es zu erheblichen Verz�gerungen kam. Kleinere Schiffe mussten bis zu 90 Stunden warten, gr��ere immerhin noch 24 bis 30 Stunden - im internationalen Schiffsverkehr eine Zumutung. H�lt das derzeitige Wachstum an, br�uchte Jebel Ali bis 2030 Kapazit�ten von 80 Millionen TEU. Erste Pl�ne daf�r gibt es schon: Dem derzeitigen Hafen sollen dann Inselbl�cke vorgelagert und weit ins Meer hinaus getrieben werden. Mindestens ebenso weit wie die direkt danebenliegende Luxus-Wohninsel "The Palm Jebel Ali", was man den Immobilieninteressenten allerdings, so ist zu h�ren, eher verschweigt. Und dann gibt es noch ein Projekt, das in der an Superlativen reichen Arabischen Halbinsel an die Grenzen der Vorstellungskraft geht: das Noor City Development Project von Tarek Bin Laden. Der saudi-arabische Bauunternehmer mit Sitz in Dubai will zwischen Jemen und Dschibuti eine Br�cke bauen und auf beiden Seiten Wirtschaftsst�dte mit Freihandelszonen und Hafenanlagen ansiedeln. Am Anfang soll erst einmal die auf 25 Milliarden US-Dollar veranschlagte Br�cke von Bin Ladens Unternehmen, der Middle East Development, und der US-amerikanischen Noor City Development Corp. (NCDC) gebaut werden. Danach kommen die beiden St�dte f�r eine Gesamtbev�lkerung von 6 Millionen Menschen an die Reihe. Mit der tschechischen CZMZ wurde bereits ein Vertrag �ber 1 Milliarden US-Dollar f�r die Lieferung eines Eisenh�ttenwerks, einer Zementfabrik und Kraftwerksanlagen unterzeichnet, damit die Einsatzmittel f�r die Bauvorhaben vor Ort hergestellt werden k�nnen. Bin Laden ist sich sicher, dass die Rechnung aufgeht. Die strategische Lage zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden ist f�r die gro�en Schifffahrtslinien sehr viel attraktiver als der Golf, der nicht an der gro�en Route nach Asien liegt. Die Stra�e von Hormuz ist zudem ein politischer Unsicherheitsfaktor - nicht zuletzt wegen der Spannungen zwischen Israel und den USA auf der einen und Iran auf der anderen Seite. Auch der neue Hafen der King Abdullah Economic City sieht sich ebenso im strategischen Vorteil wie der s�domanische Hafen Salalah. Welche H�fen am Ende die Nase vorne haben werden, d�rfte jedoch von vielen Unbekannten abh�ngen. Neben blanken �konomischen Faktoren wie den Kosten, der strategischen Lage und der Sicherheit d�rften letztendlich auch sehr menschliche eine Rolle spielen. Vor allem Spitzenkr�fte verlangen neben einem guten Gehalt auch ein einigerma�en angenehmes Leben. Wenn �berhaupt, dann kann in der Region bislang nur Dubai dieses bieten. |
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