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Datum: 2022-12-31

Asien Kurier  vom 1. Oktober 2008

Japan - Unternehmen intensivieren mobilen eCommerce

Von Dr. J�rgen Maurer, bfai-Korrespondent in Tokio.

Wenn Unternehmen in Japan verkaufen wollen, kommen sie um ein gutes Online-Angebot kaum noch herum, denn ein zunehmender Teil der Shopping-Aktivit�ten von Konsumenten findet �ber das Internet statt. Und hier wiederum gewinnt das Einkaufen �ber Mobiltelefone eine zunehmende Bedeutung, da diese Ger�te f�r Japaner eine zentrale Rolle im Alltag spielen. Darauf m�ssen sich die Unternehmen einstellen und entwickeln neue Technologien, Anwendungen und Dienste, die das Mobiltelefon als Allzweckinstrument einsetzbar machen.
Machte das Einkaufen �ber Mobiltelefone 2007 rund 6 Prozent des gesamten Online-Shopping-Umsatzes aus, so soll sich dieser Anteil bis 2012 auf etwa 20 Prozent mehr als verdreifachen, so die Prognose des Nomura Research Institute. Nach einer Untersuchung des Forschungsinstituts hat das Einkaufen �ber Mobiltelefone 2007 um 37,2 Prozent auf rund 715 Milliarden Yen (circa 4,3 Mrd. Euro, 1 Euro = 164,7 Yen, 3-Monatsmittelkurs) zugelegt.
Wie eine vom Ministry of Economy, Trade and Industry (Meti) j�hrlich durchgef�hrte Befragung ergab,
erreichte der Online-Umsatz im Business-to-Consumer-Bereich 2007 rund 5.300 Milliarden Yen. Gegen�ber dem Vorjahr bedeutete dies einen Zuwachs von 21,7 Prozent. An der Befragung des Meti nahmen 1.136 Personen �ber Telefon und Internet teil.
Das mobile Shopping stieg deutlich st�rker als die Internetk�ufe �ber Heimcomputer, die um 20 Prozent
expandierten - eine Tendenz, die sich auch in den n�chsten Jahren fortsetzen soll. Die rasche Entwicklung der Mobiltelefone haben die technischen Rahmenbedingungen f�r das mobile Einkaufen verbessert. So sind diese mittlerweile zu leistungsf�higen Minicomputern geworden und k�nnen Bilddaten mit hoher Geschwindigkeit empfangen.
In Japan lag die Zahl der Nutzer von Mobilkommunikationsdiensten Ende Juni 2008 bei circa 103,6 Millionen Kunden, so Angaben der Telecommunications Carrier Association (TCA). Dabei sind gegenw�rtig etwa 90 Prozent der Mobiltelefone internetf�hige Ger�te, 75 Prozent k�nnen digitales Fernsehen empfangen. Gleichzeitig haben vergleichsweise g�nstige Einheitstarife f�r die �bertragung dazu beigetragen, dass die Nutzungsh�rden relativ niedrig sind.
Bei Rakuten, der gr��ten virtuellen Shopping-Mall, hat sich der Anteil der Verk�ufe �ber Mobiltelefone 2007 gegen�ber dem Vorjahr auf 15 Prozent nahezu verdoppelt. Um den Kunden das Online-Einkaufen noch weiter zu erleichtern, ist Rakuten Anfang August 2008 eine Kapital- und Gesch�ftsallianz mit der Internetbank eBank eingegangen. Damit offeriert das Portal nun eine ganze Palette finanzieller Dienste, wie Konsumkreditvermittlung und Maklergesch�fte.
Zu den relativ neuen Angeboten geh�ren auch eCommerce-Dienste, die �ber das mobile Fernsehen verbreitet werden. In diesem Segment ist Rakuten mit dem TV-Portal Service Corp., einem Gemeinschaftsunternehmen von Sony, Panasonic und drei anderen Herstellern, Ende 2007 eine Partnerschaft eingegangen. Ziel ist, dass Kunden w�hrend Werbeeinstrahlungen direkt �ber ihr Mobiltelefonbestellen k�nnen.
Um an der starken Expansion des mobilen Einkaufens teilzuhaben, sind auch die anderen gro�en virtuellen Shop-Anbieter, wie Yahoo Japan und Amazon Japan dabei, ihre Eintrittsportale f�r Mobiltelefonenutzer freundlicher zu machen. Dabei kann sich Yahoo Japan auf den Mobilkommunikationsanbieter Softbank st�tzen, der Gro�aktion�r des Suchdienstes ist und Partner mit starken Ambitionen.
Allianzen zwischen Internet- und Suchmaschinenanbietern, Telekommunikationsunternehmen und Elektronikherstellern werden zunehmen. Zusammen mit den Erzeugern von Inhalten, Werbefirmen, Bankenund den G�terherstellern bauen sie den mobilen eCommerce in Japan massiv aus.
Der Gesamtumsatz f�r Online-Mobiltelefon-Dienste hat 2007, gem�� Zahlen des Ministry of Internal Affairsand Communications, die 1.000-Milliarden-Yen-Marke �bertroffen. Darin enthalten sind mobiler eCommerce und Inhalte-orientierte Dienste, wie das Herunterladen von Musik, Spielen und Bildern. Das �berschreiten der 2.000-Milliarden-Yen-Marke d�rfte nicht lange auf sich warten lassen.


Ministry of Economy, Trade and Industry (Meti)
Commerce and Information Policy Bureau
Information Economy Division
1-3-1, Kasumigaseki, Chiyoda-ku
Tokyo 100-8901, Japan
Tel.: 81 3 3501 0397
Web: www.meti.go.jp/english