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Datum: 2022-12-31 Asien Kurier vom 1. Oktober 2008 Hongkong - Bau der Hongkong-Macau-Br�cke kommt ins Rollen Von Dr. Roland Rohde, bfai-Korrespondent in Hongkong.
Sie kommt, sie kommt nicht, sie kommt doch. Seit einem halben Jahrzehnt wird der Bau einer Autobahnbr�cke zwischen Hongkong und Macau sowie dem benachbarten s�dchinesischen Zhuhai diskutiert. Bislang ist jedoch nicht viel passiert. Weder fand sich ein privater Investor, der bereitgewesen w�re, die Kosten und Risiken eines Betreibermodells zu tragen, noch konnten sich die beteiligten Verwaltungen auf ein eigenes Finanzierungsmodell einigen.
Seit 2003 befindet sich die Hongkong-Macau-Br�cke in der �ffentlichen Diskussion, doch zum Sommer 2008 wurden N�gel mit K�pfen gemacht. Das einst pr�ferierte BOT-(Build-Operate-Transfer-)Modell wurde gestrichen und die beteiligten Verwaltungen der Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macau, der Provinz Guangzhou sowie dieZentralregierung in Beijing einigten sich auf ein gemeinsames Finanzierungspaket. Zudem erh�lt Guangdong eine Finanzspritze aus der Hauptstadt. Zhuhai, das ebenfalls einen Anschluss erhalten soll, liegt auf dem Gebiet der Provinz. Die Investitionskosten belaufen sich nach derzeitigen Sch�tzungen auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Gem�� der neuesten Vereinbarung soll Hongkong 42 Prozent und Guangdong (inklusive der Unterst�tzung aus Beijing) 44,5 Prozent deranfallenden Summe finanzieren. Macau ist f�r den Restbetrag verantwortlich. Nur knapp die H�lfte der Gesamtkosten wird in bar aufgebracht, der Rest wird durch Kredite finanziert. Die beteiligten Regierungen - und nicht wie urspr�nglich geplant ein Bieterkonsortium - werden demzufolge Bauherr sein. Wer federf�hrend f�r welchen Teil des Projektes ist, muss noch ausgehandelt werden. Jedoch soll mit der Konstruktion nach Aussagen aus Hongkong und Beijing bereits 2010 begonnen werden, so dass es bereits Ende 2008/Anfang 2009 zu den ersten Ausschreibungen kommen d�rfte. Den Zuschlag f�r den Rohbau d�rften nach Aussage von Landeskennern ausschlie�lich chinesische sowie Hongkonger Firmen erhalten. In der Planungsphase kann es aber Chancen f�r ausl�ndische Ingenieur- und Architekturb�ros geben. Au�erdem d�rfte es umfangreiche Lieferm�glichkeiten bei der anschlie�enden Ausstattung der Br�cke mit Sicherheits-, Signal- oder Beleuchtungstechnik geben. Zudem planen die beteiligten St�dte den Neubau von Zufahrtstra�en, Mautstationen und Parkh�usern f�r die Br�cke. Sie soll vom �u�ersten Zipfel von Lantau Island, wo auch der Hongkonger Flughafen liegt, in Richtung Westen f�hren und auf dem letzten St�ck Y-f�rmig verlaufen, so dass es je eine Ausfahrt nach Macau sowie das benachbarte chinesische Zhuhai gibt. Insgesamt sind sechs Fahrspuren vorgesehen. Die Planer erwarten ab 2016 ein t�gliches Aufkommen von 14.000 Fahrzeugen. Die Benutzungsgeb�hr soll bei rund 20 US-Dollar liegen. Die knapp 30 km lange Strecke kann man bei der anvisierten H�chstgeschwindigkeit von 100 km/h in rund 20 bis 25 Minuten zur�cklegen. Davon d�rfte vor allem der G�terverkehr profitieren. Sowohl Macau als auch Zhuhai verf�gen �ber keinen eigenen Containerhafen, die Flugh�fen haben nur sehr wenige internationale und keinerlei interkontinentale Verbindungen. Waren aus den Industriezentren des westlichen Perlflussdeltas, wie beispielsweise Zhongshan und Jiangshan, m�ssen derzeit mit dem Binnenschiff zum Hafen in Hongkong oder Shenzhen gebracht werden. |
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