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Datum: 2023-09-11 Asien Kurier vom 1. Dezember 2008 China - Ausverkauf Von Ruth Schneider, Regionaldirektorin beim Ostasiatischen Vereins in Hamburg.
Die Verf�gbarkeit von geeignetem Personal f�r Fach- und F�hrungspositionen und qualifizierte T�tigkeiten in der Produktion hat sich mit den hohen Zuw�chsen der chinesischen Wirtschaft und
ausl�ndischen Investitionen in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Gleichzeitig schraubt sich die Lohnspirale durch die starke Nachfrage bei nahezu gleich bleibendem Angebot auf dem Arbeitsmarkt weiter nach oben. Der Ausbau der Universit�ten sowie die Qualit�tssteigerungen in Forschung und Lehre k�nnen damit nicht Schritt halten. Ausl�ndische Unternehmen zahlen bereits f�r qualifizierte Angestellte und Arbeiter in der Regel Geh�lter und L�hne, die das Mehrfache der sonst in China �blichen H�he betragen. Aber auch der landesweite durchschnittliche Bruttomonatslohn ist in China seit dem Jahr 2000 j�hrlich um durchschnittliche acht Prozent gestiegen. Mit einem langfristigen Abschwung in der f�r deutsche Unternehmen relevanten Investitionsg�terbranche und damit einer Freisetzung von Personal ist laut Aussage von Unternehmensvertretern vor Ort bisher nicht sicher zu rechnen. W�hrend sich das Wachstum in der Leichtindustrie bereits vor der Bankenkrise abschw�chte und seit Anfang 2008 fast 70.000 chinesische KMU in den Bankrott trieb, wuchs der Markt f�r Kapitalg�ter trotz steigender Kosten f�r Energie und Rohstoffe im ersten Halbjahr 2008 robust um 17 Prozent. Die aktuelle chinesische Wachstumsstrategie konzentriert sich auf den Binnenmarkt sowie auf den Ausbau h�herwertiger Produktion und des High-Tech-Sektors. Auch das wird die Nachfragen nach qualifizierten Fachkr�ften und Spezialisten mit Hochschulabschluss noch erh�hen. In der Praxis ist auch beim weiteren Personalmanagement erh�hter Einsatz sowie Flexibilit�t der Unternehmen gefordert, wie auch in der Runde der an einer Veranstaltung des OAV und der IHK Hannover teilnehmenden Unternehmen deutlich wurde. Die Fluktuation von Personal mit ausreichender Qualifikation stagniert derzeit auf h�chstem Niveau. Zu einer erfolgreichen Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen geh�rt, dass intern im Unternehmen und im Zweifelsfall auch in der internationalen Organisation Perspektiven geboten werden. Trainingsma�nahmen, die nicht mit einer emotionalen Bindung an das Unternehmen verbunden werden, f�hren in der Regel nur bedingt zum Erfolg. Auf dem Top-Level werden immer noch fast ausschlie�lich Expats eingesetzt. Vor Ort gibt es inzwischen ein Potential an erfahrenen deutschen Managern, die nach dem Auslaufen ihrer Vertr�ge nicht nach Deutschland zur�ckkehren m�chten und eine passende Einsatzm�glichkeit in einem anderen Unternehmen suchen. Beim Einsatz solcher Kr�fte erreichen Unternehmen ein g�nstiges Kosten-Nutzen- Verh�ltnis, so Reinhard Kolvenbach, Gesch�ftsf�hrer des Asia Pacific Competence Center der Neumann Leadership Deutschland GmbH. Der Vorteil solcher erfahrener Manager liegt darin, dass sie die Verh�ltnisse vor Ort sehr gut kennen und damit nicht der Gefahr ausgesetzt sind, zu sehr von den eigenen chinesischen Managern in der zweiten Reihe abh�ngig zu werden, best�tigt Liane Schmidt von der EAC Euro Asia Consulting PartG. Die j�ngsten Neuerungen im Arbeitsrecht tragen auch nicht zu einer Entspannung der Situation auf dem Arbeitsmarkt bei, so die Einsch�tzung von Dr. Philip Lazare und Dr. Li Guang von der Kanzlei Luther Rechtsanw�lte. Die M�glichkeit der Arbeitnehmer, ihre Rechte durchzusetzen, sind im neuen Arbeitsvertragsrecht verbessert worden. Arbeitgeber sind hingegen zunehmend gezwungen, Formalia einzuhalten. |
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