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Kambodscha bietet ausl�ndischen Unternehmen ein attraktives gesch�ftliches Umfeld mit einer Reihe von Standortvorteilen und Investitionsanreizen.
Die ausl�ndischen Direktinvestitionen zogen 2007 gegen�ber dem Vorjahr um 50 Prozent auf 711 Millionen US-Dollar an. Im vergangenen Jahr d�rfte der Wert nur noch leicht auf rund 750 Millionen US-Dollar gestiegen sein, f�r 2009 wird angesichts der weltwirtschaftlichen Gro�wetterlage ein R�ckgang von 25 bis 30 Prozent prognostiziert. Doch mittelfristig sollte sich der Trend nach oben wieder durchsetzen.Ein positiver Aspekt f�r gesch�ftliche Aktivit�ten in Kambodscha ist die relative politische Stabilit�t, die in den vergangenen Jahren dort Einzug gehalten hat. Die Wahlen im Juli 2008, die den seit �ber 20 Jahren amtierenden Premierminister Hun Sen und seine Partei CPP (Cambodian People�s Party) mit etwa 60 Prozent der Stimmen im Amt best�tigten, untermauerten diesen Trend und haben nach Einsch�tzung von Landeskennern das Gesch�fts- und Investitionsklima weiter verbessert.Dar�ber hinaus gilt Kambodscha nach Auskunft von Unternehmensvertretern vom wirtschaftlichen Freiheitsgrad her als eines der liberalsten und offensten L�nder in ganz Asien. So sei die Firmengr�ndung relativ unkompliziert, die B�rokratie ebenso. Bei gr��eren Projekten leistet der CDC (Council for Development of Cambodia) sehr gute Unterst�tzung. Internationale Firmen k�nnen in fast allen Sektoren als 100 Prozent ausl�ndische Gesellschaft t�tig werden. Die Gewinne k�nnen ohne Schwierigkeiten r�cktransferiert werden, der Zahlungsverkehr gilt als unproblematisch.Das Lohnniveau ist mit durchschnittlich 60 bis 80 US-Dollar pro Monat sehr niedrig und liegt nach Sch�tzung von Industrievertretern bei etwa einem Drittel der Arbeitskosten in Thailand und auch deutlich niedriger als in chinesischen Metropolen wie Shanghai. Die kambodschanische Arbeitsgesetzgebung gilt in Fachkreisen als flexibel und transparent. Das Angebot an billigen und ungelernten Arbeitskr�ften ist sehr gro�. Die Kambodschaner werden von Landeskennern als sehr lern- und wissbegierig eingesch�tzt, was nicht zuletzt die vorhandenen guten Fremdsprachenkenntnisse dokumentieren.Weitere Impulse soll der Ausbau von Sonderwirtschaftszonen ("Special Economic Zones", SEZ) mit sich bringen. Die SEZ bieten besondere Investitions- und Steueranreize und sollen die noch immer existierenden Nachteile der Infrastruktur zumindest teilweise kompensieren. Gelobt wird vor allem die Systematik des "One-Stop-Shop" in Bezug auf b�rokratische Vorg�nge. Auf diese Weise k�nnten die gesch�ftlichen Abl�ufe noch einmal stark vereinfacht und beschleunigt werden. Im Februar 2008 wurde der Grundstein f�r die gr��te Wirtschaftszone des Landes in Sihanoukville (SSEZ) gelegt, wo sich den offiziellen Zielsetzungen zu Folge bis 2015 etwa 300 Unternehmen angesiedelt und einen Exportwert von 2 Milliarden US-Dollar p.a. generiert haben sollen.Als weiterer positiver Standortfaktor wird von Experten die Etablierung des sogenannten "Government-Private Sector Forum" (G-PSF) angef�hrt. Dieses findet alle sechs Monate unter Teilnahme von Premierminister Hun Sen, den Ministern der wichtigsten Ressorts, Wirtschaftsverb�nden und rund 300 Unternehmensvertretern statt. Das Forum garantiert einen permanenten und konstruktiven Dialog zwischen Privatsektor und Regierung. Unternehmer k�nnen dabei ihre Sorgen, N�te und L�sungsvorschl�ge direkt an h�chster Stelle einspeisen, um auf diese Weise das Gesch�ftsklima f�r privates Engagement zu optimieren.Die Meetings des seit gut einer Dekade existierenden Forums verf�gen �ber den Status einer Kabinettssitzung. Daher k�nnen in diesem Rahmen vom Premierminister direkt bindende Beschl�sse gefasst werden. Der CDC hat dabei die Funktion des Generalsekretariats inne, organisiert die Sitzungen des Forums und stellt die wichtigste Anlaufstelle f�r die einzelnen Arbeitsgruppen dar. Die Weltbank-Tochter IFC (International Finance Corporation) leistet technische und organisatorische Unterst�tzung. Zahlreiche Vorschl�ge von privater Seite wurden in der Vergangenheit von der Regierung aufgenommen und in die Praxis umgesetzt."Made in Germany" genie�t bei den Kambodschanern �ber einen hervorragenden Ruf. Umso unverst�ndlicher ist die nur magere Pr�senz deutscher Firmen vor Ort. In den ersten zehn Monaten 2008 wurden 1.040 ausl�ndische Unternehmen neu in Kambodscha registriert. Davon stammten fast 400 aus S�dkorea, 140 aus der VR China, 35 aus Frankreich, 23 aus Gro�britannien und nur vier ausDeutschland mit einem Startkapital von umgerechnet gerade einmal 36.000 US-Dollar.Als Ansprechpartner vor Ort fungiert der Arbeitskreis Deutsche Wirtschaft (ADW), der deutsche Unternehmen bei ihrem Engagement in Kambodscha unterst�tzt. Die rund 20 Mitglieder des ADW tauschen bei regelm��igen "Round-Table"-Veranstaltungen Informationen aus und stehen im st�ndigen Dialog mit Regierungsvertretern. Nach Auskunft von Pr�sident Paul Thomas erlebt der ADW seit Herbst 2008 einen klaren Aufw�rtstrend, was nicht zuletzt durch die Pr�senz auf der "GTS 08" ("German Technology Symposium & Exhibition", Nov. 2008) in Bangkok bewirkt wurde.TextilindustrieAngetrieben durch die hohe Nachfrage aus den USA durchlief die kambodschanische Textilindustrie seit 2005 eine sehr dynamische Entwicklung mit Wachstumsraten von 20 Prozent pro Jahr. Der Export von Bekleidung zeichnet f�r rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verantwortlich. Da etwa 70 Prozent der Textilausfuhren des s�dostasiatischen Landes in die USA gehen, leidet der Sektor besonders stark unter der aktuellen Wirtschaftskrise. 2008 sanken die Ausfuhren auf den US-Markt gegen�ber dem Vorjahr nach Angaben des Fachverbands Garment Manufacturers Association of Cambodia (GMAC) um 0,4 Prozent auf umgerechnet 2,2Milliarden US-Dollar.Der Trend d�rfte in den kommenden Monaten weiter nach unten zeigen. Mengenm��ig konnten die gesamten weltweiten Exporte von Textilien 2008 zwar noch um knapp 4 Prozent zulegen, allerdings mussten die kambodschanischen Hersteller im Gegenzug ihre Preise senken. Aufgrund hoher Strom- und Treibstoffkosten f�llt dies den lokalen Herstellern jedoch deutlich schwerer als beispielsweise der Konkurrenz in Vietnam, die �ber g�nstigere Energietarife verf�gen kann. Dar�ber hinaus m�ssen in Kambodscha nahezu s�mtliche Vorprodukte f�r teure Devisen importiert werden.Insgesamt stiegen die kambodschanischen Textilexporte 2008 vorl�ufigen Zahlen zu Folge wertm��ig um 2 Prozent auf rund 3 Milliarden US-Dollar. Die Ausfuhrdynamik d�rfte 2009 im Zeichen des weltwirtschaftlichen Abschwungs aber deutlich nachlassen. In dem s�dostasiatischen Land geht daher die Angst um, dass zus�tzlich zu den 2008 registrierten 43 Firmenschlie�ungen weitere hinzukommen werden. Insgesamt gingen bis Ende des Jahres bereits rund 20.000 Arbeitspl�tze verloren. In diesem Sektor sind etwa 320.000 Kambodschaner besch�ftigt.Der Druck, die Lohnkosten weiter zu senken, wird k�nftig anhalten. Beobachter bef�rchten unter anderem, dass die 2005 gestartete Initiative "Better-Factories-Cambodia-"Programm, die sich f�r verbesserte Arbeitsbedingungen und die Erzielung h�herer Produktqualit�t einsetzt, unter dieser Entwicklung leiden k�nnte. Das Programm wird von der ILO (International Labour Organisation) organisiert und gemeinhin als Erfolg eingestuft. "Better Factories Cambodia" hat nach Einsch�tzung von internationalen Experten daf�r gesorgt, dass in Kambodscha verh�ltnism��ig gute Arbeitsstandards implementiert wurden.Als ein Ausweg aus der Krise gilt die Erweiterung der Produktpalette und die Diversifizierung in neue M�rkte f�r die kambodschanische Textilproduktion. Der Fachverband begann bereits Ende 2008,Gesch�ftsbeziehungen mit japanischen Kunden zu forcieren, um die einseitige Abh�ngigkeit von den USA zu lindern. Die Bem�hungen w�rden nach Einsch�tzung von Branchenexperten eine Fokussierung auf bessere Qualit�t mit sich bringen, da der japanische Markt diesbez�glich als �u�erst anspruchsvoll gilt.Um die hohen Qualit�tserfordernisse zu erf�llen, d�rften Investitionen in neue und modernere Maschinenerforderlich sein. F�r deutsche Firmen k�nnte sich hieraus ein Gesch�ftspotential ergeben. Bisher stammte ein Gro�teil der in der Textilbranche Kambodschas eingesetzten Ausr�stungen aus der VR China. F�r deutsche "Hi-Tech"-Erzeugnisse sahen Branchenexperten aus diesem Grund nur ein begrenztes Einsatzpotential. H�chstens Gebrauchtmaschinen k�nnten zum Zuge kommen, so die Stimmen von Unternehmensvertretern.Doch auch eine etwaige Ausweitung der Textilausfuhren in die EU-L�nder, die im Moment etwas mehr als 20 Prozent der gesamten Branchenexporte abnehmen, k�nnte sich positiv auswirken. F�r kambodschanische Textilausfuhren in die EU werden gro�z�gige Zollreduzierungen in Anspruch genommen. Gleichzeitig sind nach Auskunft von Branchenvertretern die Transportkosten per Schiff von Kambodscha nach Europa nicht h�her als beispielsweise von Thailand oder Vietnam aus, da die meisten Routen ohnehin �ber Singapur verlaufen.Ende Januar 2009 reagierte auch die Regierung in Phnom Penh auf die sich ausweitende Krise in der Textilindustrie und gew�hrte den dort t�tigen Firmen r�ckwirkend ab Jahresbeginn zus�tzliche Steuerverg�nstigungen. Diese sollen bis 2011 g�ltig sein und den Branchenunternehmen einen h�heren Cash-Flow garantieren.Arbeitskreis Deutsche Wirtschaft (ADW)Ansprechpartner: Paul Thomas, Pr�sident15 H Street 118, Group 37Sangkat Phsar Depo 3, Khan Toul KokPhnom Penh, CambodiaTel.: 855 23 882201Fax: 855 23 882202Email: [email protected]Web: www.adw-cambodia.orgGarment Manufacturers Association of Cambodia (GMAC)175, Jawaharlal Nehru Blvd., (Street 215)SK Phsar Dem Kor, KH Tuol Kork, 12159Phnom Penh, CambodiaTel.: 855 23 301180Fax: 855 23 882860Email: [email protected]Web: www.gmac-cambodia.org