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?Zwei Dinge sollen Kinder bekommen: Wurzeln und Fl�gel?, schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Er konnte nicht wissen, da� deutsche Sch�ler 200 Jahre sp�ter ihre Wurzeln in allen Erdteilen schlagen werden und in Jets mit metallenen Fl�geln in kurzer Zeit weltweit reisen k�nnen.
Etwa 4,6 Millionen Menschen arbeiten weltweit in Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen, und nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelstages in Berlin haben deutsche Firmen im Jahr 2006 rund 90 Milliarden Euro investiert. Der Aufbau von ausl�ndischen Niederlassungen erfordert nicht nur einen beachtlichen Transfer von Know-How und Technologie, sondern f�hrt auch zu einem gesteigerten Bedarf an Fach- und F�hrungskr�ften. Sie m�ssen Sprachkenntnisse, Flexibilit�t und berufliche Qualifikationen erlernen, um den Anforderungen eines internationalen Gesch�ftsfeldes gerecht zu werden. Global agierenden Unternehmen stellt sich oft das Problem, dass die Bildungssysteme vieler L�nder die erforderlichen praxis- und betriebsnahen Qualifikationen nicht vermitteln und der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkr�ften im kaufm�nnischen und technischen Bereich �ber die lokalen Arbeitsm�rkte kaum gedeckt werden kann. Es ist daher nicht erstaunlich, dass die vom Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) angebotenen Ausbildungsprogramme weltweit hohe Zuwachsraten verzeichnen k�nnen."Sowohl die Auszubildenden, als auch die Absolventen dieser Programme sind f�r die Firma eine hervorragene Unterst�tzung, da sie umfassend geschult sind, um sich auf dem Arbeitsmarkt verantwortungsvoll zu entwickeln. Die Kombination aus Theorie und Praxis vermittelt den Sch�lern weitgehende und solide Kenntnisse, die f�r eine gute berufliche Entwicklung notwendig sind. Dank des Rotationsplans lernen sie das Unternehmen grundlegend kennen; somit werden sie zur rechten Hand der Gesch�ftsf�hrung." - so wird der ehemalige Pr�sident der deutsch-bolivianischen Industrie- und Handelskammer, Emilio von Bergen, auf der Kammerwebseite zitiert. Allein im Jahr 2006 nahmen weltweit etwa 3.000 Jugendliche an Berufsausbildungen im Ausland teil, die zu zertifizierten Abschl�ssen in mehr als 30 anerkannten Ausbildungsberufen f�hren. Das deutsche System der Dualen Berufausbildung hat damit seinen hervorragenden Ruf inzwischen weit �ber die Grenzen der Europ�ischen Union etabliert.Auch in Hongkong erfreut sich die Berufsausbildung nach dem deutschen System wachsender Beliebtheit. Im dem zu 90 Prozent vom Dienstleistungssektor gepr�gten Gesch�ftsumfeld sind vor allem kaufm�nnische Qualifikationen gefragt, und so werden gegenw�rtig zwei Ausbildungsg�nge, zum Kaufmann im Gro�- und Au�enhandel und zum Kaufmann f�r Spedition und Logistikdienstleistungen, angeboten.Ins Leben gerufen, vor allem um den Kindern deutscher Unternehmer in Hongkong an der "German Swiss International School" (GSIS) weitere Ausbildungsm�glichkeiten vor Ort bieten zu k�nnen, startete 1984 der erste Ausbildungsgang zum B�rokaufmann (sp�ter Gro�- und Au�enhandelskaufmann), mit sechs Auszubildenden in ebensoviel Unternehmen.F�r den theoretischen Teil ist das "German Industry and Commerce" (GIC) in enger Zusammenarbeit mit der Deutsch-Schweizerischen Schule (GSIS) zust�ndig. Das Business College der GSIS steht unter der Leitung von Stefan Pauli, einem hoch qualifizierten und von der deutschen Regierung entsandten, Berufsschullehrer.Heute sind insgesamt 49 Jugendliche in 22 Ausbildungsbetrieben aus den Bereichen Handel, Industrie, Spedition und Logistik besch�ftigt. Und f�r das neue Jahr zeichnet sich ein weiterer Zuwachs ab.Der Lernort Betrieb ist auch in Hongkong ausgesprochen vielgestaltig und reicht vom Kleinstunternehmen mit einer engen pers�nlichen Bindung zwischen Ausbilder und Auszubildenden bis hin zu Gro�unternehmen, die bis zu vier oder f�r Sch�ler gleichzeitig besch�ftigen.Auf die Frage warum sich die Beteiligung an dem Ausbildungsprogramm f�r Firmen wie dem international agierenden Schifffahrts- und Logistikunternehmen "Hamburg S�d" lohnt, erkl�rt die f�r die Ausbildung zust�ndige Frau Rita Tsui: "Es hilft uns, qualifiziertes Personal mit internationaler Erfahrung und Fremdsprachenkenntnissen zu finden. Und es zeigt auch, dass sich unser Unternehmen nicht scheut, soziale und globale Verantwortung f�r die junge Generation zu �bernehmen."Im Gegensatz zu den Anfangsjahren kommen heute die Sch�ler zu 90 Prozent aus Deutschland, um in Hongkong ihre Ausbildung anzutreten. Die Nachfrage ist gro� - im Jahr 2006 bewarben sich �ber 150 "mutige" Kandidaten auf 23 verf�gbare Ausbildungsstellen. Leicht ist es f�r die meisten sicherlich nicht diesen Schritt zu wagen. In Hongkong angekommen, steht man zun�chst einmal vor dem Problem, nicht nur den Kulturschock schnell zu �berwinden, sondern auch in einem der teuersten Immobilienm�rkte der Welt eine Unterkunft zu finden. Hierbei k�nnen sie jedoch auf Unterst�tzung des inzwischen beachtlichen Netzwerks deutscher Praktikanten und Auszubildenden z�hlen, die sich gr��tenteils in Wohngemeinschaften zusammen tun. Eine Ausbildung in Hongkong zu absolvieren bringt durchaus H�rten mit sich, vor allem in finanzieller Hinsicht. Die hohen Lebenshaltungskosten und Schulgeb�hren werden in der Regel durch die Ausbildungsverg�tung kaum gedeckt, so dass viele auf Unterst�tzung ihrer Familie angewiesen sind. Dennoch lohnt sich das Opfer ganz offensichtlich, und die meisten Auszubildenden stellen sich dem "Abenteuer Hongkong" mit erstaunlicher Motivation und Entschlossenheit.Hongkong als internationales Handels- und Dienstleistungszentrum bietet schlie�lich die idealen Voraussetzungen f�r zuk�nftige Kaufleute im Gro�- und Au�enhandel, sowie im Speditions- und Logistikbereich. Die vermittelten Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse (in den Ausbildungsunternehmen wird Englisch gesprochen und die Berufschule bietet zudem Mandarin-Kurse an) machen erfolgreiche Absolventen der Ausbildungsprogramme zu gefragten Nachwuchskr�ften, nicht nur in der ehemaligen britischen Kronkolonie.Profitieren k�nnen die angehenden Kaufleute auch von einer verk�rzten Ausbildungsdauer von nur 22 Monaten. Das Business College der GSIS verf�gt �ber eine hervorragende Ausstattung und der Unterricht kann in kleinen Klassen sehr intensiv und auf hohem Niveau gestaltet werden. Wer zudem nach dem Ausbildungsabschlu� seine Qualifikation mit einem Studium, teilweise auch parallel zum Berufseinstieg, ausbauen m�chte, dem stehen auch hierf�r besondere M�glichkeiten offen. Die Northumbria University - Newcastle Business School (UK) und die RMIT University Melbourne rechnen einen Teil der Ausbildungszeit auf die Studienzeit f�r ein BA-Studium in den Bereichen "International Business Management" beziehungsweise "Logistics and Supply Chain Management" an.Die Mutigen also, die den Schritt nach Hongkong wagen, d�rfen damit rechnen, auch belohnt zu werden - und �hnlich sehen es die Ausbildungsunternehmen: Jochen Krug, Gesch�ftsf�hrer der Senator International Logistics Ltd. bezeichnet die Ausbildung vor Ort als eine "gro�e Investition, von der beide Seiten enorm profitieren werden".German Swiss International School11 Guildford RoadThe PeakHong KongTel.: 852 2849 6216Email: [email protected]Web: http://mygsis.gsis.edu.hkGerman Industry and Commerce Ltd.Sabine Florian3601 Tower One, Lippo Centre89 QueenswayHongkongTel.: 852 2526 5481Email: [email protected]Web: www.hongkong.ahk.de