)
Japan investiert stark in die Entwicklung von Service-Robotern. Nicht nur im eigenen Lande sind die langfristigen Absatzaussichten. Obwohl �berwiegend noch im Stadium von Prototypen, haben einige der interaktiven Maschinen bereits praktische Nischen besetzt. Beispielsweise werden Assistenzroboter im Pflege- und Medizinbereich, wenn auch in kleinen St�ckzahlen, bereits verkauft. Weitere Dienstleistungsfelder werden nach und nach erschlossen.
Bei Industrierobotern hat sich Japan zum weltweit f�hrenden Anbieter und Nutzer entwickelt. Nun sollen neue Arten von Robotern auch andere als automatisierte Arbeiten in Fabriken durchf�hren, wie beispielsweise Sicherheitsdienste leisten, Reinigungsaufgaben �bernehmen und als Hilfe f�r Haushalte und Krankenh�user eingesetzt werden. Denn der R�ckgang des Arbeitskr�ftepools, eine rapide alternde Gesellschaft und steigende Sozialkosten fordern in Japan, wie auch in anderen L�ndern, neue Ans�tze.Der japanische Markt f�r solche Serviceroboter f�r den professionellen und privaten Bereich lag im Jahr 2006 bei etwa 10 Milliarden Yen (61,5 Mio. Euro; 1 Euro = 162.43 Yen in den letzten vier Wochen). Jedoch wird erwartet, dass sich durch neue Entwicklungen und mehr anwendungsorientierte Produkte die Verk�ufe bis zum Jahr 2010 auf 55 Milliarden Yen erh�hen, wie das Marktforschungsinstitut Fuji Keizai prognostiziert. Gem�� einer Prognose der Japan Robot Association soll der Markt f�r Roboter im medizinischen und Pflegebereich bis 2025 auf 931 Milliarden Yen zulegen.Service-Roboter m�ssen nicht unbedingt auf zwei Beinen gehen und Cartoonfiguren gleichen, obwohl die humanoide Form die Vorstellungskraft der Japaner sicherlich am meisten pr�gt. Eine Vielzahl von Aufgaben sollen die interaktiven Automaten im Servicebereich in Zukunft �bernehmen. Jedoch sind solche Roboter immer noch haupts�chlich im Stadium von Prototypen, die kommerzielle Nutzung bel�uft sich auf bisher wenige Exemplare.Erkl�rtes Ziel ist es jedoch, m�glichst schnell die Marktreife zu erreichen. Deshalb arbeiten die japanischen Anbieter sowohl an der Verfeinerung der verfolgten Prototypen als auch an der Vermarktung bislang schon relativ weit entwickelter Roboter. Zu letzteren geh�ren insbesondere einfachere Roboter f�r den Hobbybereich, f�r die Bodenreinigung und f�r Wach- und Rettungsdienste.Als aussichtsreich f�r den Normalgebrauch gelten solche Roboter, die �lteren und hilfsbed�rftigen Menschen Unterst�tzung leisten, und im medizintechnischen Umfeld eingesetzt werden k�nnen. Beispielsweise Roboteranz�ge, die beim Aufstehen oder Tragen helfen, Automaten, die kranke Menschen aus dem Bett in den Rollstuhl hieven, oder die bewegungsunf�higen Personen Essen zuf�hren.Diese Arten von Assistenzrobotern werden zum Teil bereits verkauft, wie zum Beispiel HAL (Hybrid Assistive Limb) der Firma Cyberdyne und My Spoon des Unternehmens Secom. F�r Ausbildungszwecke im Dentalbereich bietet die Firma Kokoro einen menschen�hnlichen Simulationsroboter an, der auf falsche Aktivit�ten mit Schmerzlauten reagiert.Wenig Erfolg hatte Mitsubishi Heavy Industries bisher mit seinem humanoiden Roboter Wakamaru, der in Haushalten eingesetzt werden sollte. Da Preis und Funktionalit�t jedoch nicht ausreichend attraktiv waren, vermietet das Unternehmen den Roboter nun f�r gesch�ftliche Zwecke und will m�glicherweise zu einem sp�teren Zeitpunkt wieder in den Privatkundenbereich einsteigen.Da die Kosten und die technologischen Anforderungen der Entwicklung von humanoiden und anderen interaktiven Robotern hoch sind, haben sich einige japanische Unternehmen und Forschungsinstitute zu speziellen Projekten zusammengeschlossen. Das Ministry of Economy, Trade and Industry f�rdert die Entwicklung und Zusammenarbeit mit hohen Mitteln, da in der Robotik ein potentiell gutes Absatzfeld f�r die Zukunft gesehen wird.Die University of Tokyo betreibt mit sieben Unternehmen, darunter Toyota, Matsushita und Mitsubishi, gemeinsame Forschung, um in den n�chsten Jahren einen einsatzf�higen Pflegeroboter zu entwickeln. Kawada Industries, Kawasaki Heavy Industries und das Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) arbeiten seit Jahren an einem gehf�higen Roboter, der unter regnerischen und staubigen Verh�ltnissen arbeiten und dabei komplexe Aufgaben erledigen kann. Dar�ber hinaus existieren eine Reihe weiterer Kooperationen.Innerhalb der n�chsten zehn Jahre wird der Markt f�r Serviceroboter deutlich expandieren, so verschiedene Vorhersagen. Die New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO), eine staatliche Institution, die die Roboterentwicklung stark f�rdert, geht davon aus, dass es bis zur allgemeinen Verbreitung noch etwa 20 Jahre dauern wird. Eine zentrale Aufgabe ist vor allem das sichere Zusammenleben zwischen Mensch und Maschine zu gew�hrleisten.F�r den Roboterbereich stellt die "International Robot Exhibition" (iREX) eine der wichtigsten Branchenmessen dar. Die Ausstellung ist in zwei Zonen aufgeteilt, eine f�r industrielle Anwendungen und eine f�r den Servicebereich, wobei es hier sicherlich viele �berlappungen gibt. Die von der Japan Robot Association und der Nikkan Kogyo Shimbun organisierte Fachmesse (www.irex2007.jp/ENG/index.html) findet alle zwei Jahre im internationalen Ausstellungsgel�nde Tokyo Big Sight statt. Ebenfalls im Tokyo Big Sight, jedoch in einj�hrigem Intervall, wird speziell f�r den Pflege- und Medizinbereich die "International Home Care & Rehabilitation Exhibition" (www.hcrjapan.org/english/) veranstaltet. Bei der Fachmesse 2007 gab es erstmals einen Bereich, in dem Unternehmen und Universit�ten ihre Roboterentwicklungen f�r den praktischen Einsatz demonstrieren konnten.Japan Robot Association (JARA)Kikaishinko Building, 3-5-8 Shibakoen, Minato-kuTokyo 105-0011 / JapanTel.: 81 3 3434 2919Fax: 81 3 3578 1404Email: [email protected]Web: www.jara.jp/e/index.html