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Asien wird aus westlicher Perspektive h�ufig als geografische, �konomische und kulturelle Einheit wahrgenommen. Bestenfalls sind einzelne ? in der Regel etwas kuriose ? Eigenheiten aus Indien oder China bekannt.
Dabei steht der Kontinent, was unterschiedliche Sprachen, Mentalit�ten und auch Wirtschaftspraktiken anbelangt, Europa in keiner Weise nach. Ganz im Gegenteil. Die F�lle der regionalen und lokalen Spezifika ist schier �berw�ltigend und im Einzelnen wohl nur f�r professionelle Experten durchschaubar.Diese Heterogenit�t macht das interkulturelle Management nicht eben zu einer unkomplizierten Aufgabe. Denn was in einem Land als angemessenes Verhalten gilt, kann in einem anderen Land, ja in einem anderen Landesteil schon als gravierender Fehltritt gelten. Ein standardisiertes Vorgehen, das alle asienbezogenen Gesch�ftskontakte eines Unternehmens mit dem Verhaltensleitfaden f�r ?Fernost? abzuwickeln versucht, k�nnte sich daher schnell als unterkomplex erweisen.W�hrend inzwischen eine Vielzahl an l�nderspezifischen Benimm-Ratgebern erschienen ist, fehlte bislang ein griffiges Handbuch, das einen raschen, komparativen Blick auf die verschiedenartige asiatische Business-Landschaft erm�glicht. Dieses Manko zu beheben, ist das annotierte Ziel des vorliegenden Buches ? und dieser Anspruch wird auch durchg�ngig erf�llt. F�r zehn asiatische Staaten haben die Autoren, zwei Kommunikationswissenschaftler, eine Art Koordinatensystem der jeweiligen Leitideen, Verhaltensnormen und Tabus erstellt.Alle Abschnitte folgen einem generellen Schema: Einem geschichtlichen Abriss schlie�t sich eine Auflistung landesspezifischer Daten einschlie�lich n�tzlicher Kontaktadressen an, um dann die gel�ufigen Anrede-, Begr��ungs- und Umgangsformen vorzustellen. Als n�chstes werden einige Anregungen f�r unverf�ngliche Gespr�chsthemen und Ratschl�ge f�r eine zielf�hrende Business-Kommunikation offeriert. Da die Komplexe Gastgeschenke und gemeinsames Essen erfahrungsgem�� besonders heikle Obliegenheiten darstellen, werden auch diese in geb�hrendem Umfang abgehandelt. Abschlie�end folgt ein kleiner Exkurs �ber Charakteristiken der respektiven Landessprache.Bei der Lekt�re der einzelnen Passagen zeigt sich, dass ein Erfassen der landestypischen Eigenarten ein St�ck weit dadurch erschwert wird, dass diese sich zumeist hinter einer �u�eren Schicht von Gemeinsamkeiten verbergen. So sind eine unbedingte Ausrichtung an sozialen Hierarchien, die Vermeidung von Konflikten, eine Orientierung an der Gruppe sowie eine kollektive Aversion dem Wort ?Nein? gegen�ber in allen asiatischen Staaten anzutreffen.Die Differenzen k�nnen hingegen einmal recht eindeutig sein, wie etwa der Umstand, dass gemeinsame Umtrunke mit dem Gesch�ftspartner in Japan zum guten Ton geh�ren und sogar empfohlen wird, ggf. ein leichtes Betrunkensein vorzut�uschen, w�hrend derartige Praktiken in muslimisch gepr�gten L�ndern g�nzlich undenkbar sind. Zum anderen k�nnen die Besonderheiten auch subtilerer Natur sein. Beispielsweise gelten Namen in Indonesien als heilig, sodass es angeraten ist, m�glichst penibel auf deren exakte Aussprache zu achten. Oder es kann hilfreich sein zu wissen, dass in Thailand mit der Farbe Schwarz ?Tod? assoziiert wird, was es bei der Auswahl der Garderobe entsprechend zu ber�cksichtigten gilt.Insgesamt sind die Ausf�hrungen knapp, aber profund gehalten und stellen somit einen komfortablen Ausgangspunkt zur Erkundung der mentalen Landkarte Asiens dar.