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China mag zwar im Fertigungsbereich mit - noch - preiswerten Arbeitskr�ften brillieren, im Dienstleistungssektor sieht die Lage anders aus. Davon k�nnen Logistiker ein Lied singen. In Shanghai verdienen Disponenten inzwischen mindestens 350 Euro. Die Fluktuation ist zudem unertr�glich hoch. Viele setzen daher weiterhin auf den Standort Hongkong. Die Yangzimetropole und die Sonderverwaltungsregion sind jedoch weitgehend ges�ttigte M�rkte. Wachstumschancen gibt es vor allem in den inneren Provinzen.
Hongkong hat sich bereits vor Jahren als bedeutende Logistikdrehscheibe Asiens etabliert. Die Branche ist, neben dem Handels- und Finanzsektor, die dritte St�tze der Wirtschaft. Angesichts des rasanten Aufstiegs der nur wenige Kilometer entfernten und deutlich kosteng�nstigeren Containerh�fen in S�dchina, sowie des 2004 neuer�ffneten Flughafens in Guangzhou w�chst allerdings die Konkurrenz. Auch in Shanghai sehen nicht wenige einen ernsthaften Wettbewerber.Bislang gab es aber noch keinerlei Anzeichen f�r eine massive Verlagerung von Logistikaktivit�ten nach S�dchina oder Shanghai. Zwar w�chst der Umschlag des Containerhafens nur noch sehr langsam, daf�r entwickelt sich der Luftfrachtverkehr dynamisch und die Sonderverwaltungsregion d�rfte auch auf absehbare Zukunft den mit Abstand wichtigsten Frachtairport Chinas beherbergen.S�mtliche gro�e internationale Logistikunternehmen sind in der ehemaligen britischen Kronkolonie vertreten. Besonders stark haben sich die Deutschen positioniert. Neben den Riesen der Branche wie DHL/Danzas, K�hne & Nagel oder Schenker, die mehrere hundert Mitarbeiter in der ehemaligen britischen Kronkolonie besch�ftigen, existieren auch zahlreiche Mittelst�ndler sowie Spezialanbieter.Viele haben in Hongkong sogar ihr Hauptquartier angesiedelt, �ber das sie s�mtliche Chinaums�tze abwickeln. F�r die Standortentscheidung sprechen nach Aussagen eines deutschen Logistikers vor allem finanztechnische Gr�nde. So sei im Gegensatz zum benachbarten Festland die W�hrung - der Hongkong Dollar (HK$) - frei konvertierbar und es bestehen keinerlei Kapitalverkehrskontrollen. Die W�hrung ist seit 1983 an den US-Dollar gekoppelt; seit Mai 2005 mit einem Wechselkurs im Bereich von 1 HK$ = 7,75 bis 7,85 US$.Daneben besteche die Sonderverwaltungsregion durch ihre hohe Rechtsicherheit und ihre hervorragende Infrastruktur. Post, Internet, aber auch die Zollabfertigung funktionierten reibungslos und schnell.Der gr��te Konkurrent zu Hongkong ist aber nach seiner Ansicht nicht Shenzhen oder Guangzhou, sondern Shanghai. Die Yangzimetropole bildet die wichtigste Logistikdrehscheibe Festlandchinas. Der staatlichen Tageszeitung China Daily vom 17. Mai 2007 zufolge, habe der Hafen Shanghai im M�rzquartal 2007 mit 5,88 Millionen TEU (+28,1% mehr Container verglichen mit dem Vorjahresquartal) seinen Mitbewerber Hongkong (5,5 Mio. TEU; +2,3%) �berrundet. Im Vergleich zu Hongkong hinkt die Stadt am Huangpu-River aber hinsichtlich der Rahmenbedingungen noch um einiges hinterher. Gr��tes Problem dort stellt das Personal dar. China verf�gt zwar �ber einen riesigen Pool von billigen, ungelernten Arbeitskr�ften, die man problemlos in der Produktion einsetzen kann. Wenn es aber um qualifizierte Dienstleistungen geht, ist das Angebot sehr beschr�nkt und hat sich in den letzten Jahren sogar weiter verknappt.Wie Vertreter der Konkurrenz best�tigen, seien Universit�tsabsolventen (Bachelor-Abschluss) mit Englischkenntnissen in allen Servicebranchen sehr gesucht. Sie k�nnen sich ihren Arbeitgeber praktisch aussuchen. Ein Berufseinsteiger in Shanghai verdient 2007 als Disponent zwischen 340 und 400 Euro. Der Arbeitgeber muss zudem noch mit j�hrlichen Lohnsteigerungen um die 10 Prozent kalkulieren. Der Kollege in Hongkong verdient zwar ungef�hr das Doppelte, daf�r leiste er aber deutlich mehr. Im Prinzip erledigt dort ein Angestellter die Arbeit von zwei Shanghaier Arbeitnehmern.Ein besonders gro�es Problem in der Yangzimetropole ist zudem die hohe Personalfluktuation, die von deutschen Branchenunternehmen auf j�hrlich 25 Prozent beziffert wird. Dies ist noch ein verh�ltnism��ig niedriger Wert, der durch eine professionelle Personalpolitik mit Karriereplan und anderen - oft nicht monet�ren - Anreizen, erzielt wird. Bei einigen Firmen, die solche Instrumente nicht einsetzen, liegt die entsprechende Quote bei bis zu 50 Prozent.Shanghai und Hongkong sind, was den Logistikmarkt betrifft, ges�ttigte M�rkte. Wer als Neueinsteiger �berleben oder sich neue Gesch�ftsfelder erschlie�en will, hat nach Angaben eines kleineren deutschen Anbieters eigentlich nur zwei M�glichkeiten. Entweder man konzentriert sich auf bestimmte Nischen, oder man muss rechtzeitig in den zuk�nftigen Wachstumsregionen Chinas vertreten sein. So habe sich beispielsweise ein Konkurrent auf die Hotellogistik spezialisiert und macht damit in Macau gut Gesch�fte.Das Landesinnere ist noch wenig entwickelt und die entsprechenden Exporte und Importe bewegen sich in den meisten Provinzen auf einem niedrigen einstelligen Milliarden-US-Dollar-Niveau. Viel Potential sehen Landeskenner aber in der 2007 gegr�ndeten Sonderwirtschaftszone Chengdu - Chongqing. Die ersten deutschen Logistiker haben sich bereits in der Provinzhauptstadt Sichuans niedergelassen. Sie berichten allerdings von - noch - geringen Ums�tzen. Es gibt derzeit nur wenige internationale Unternehmen und chinesische Hersteller bedienen sich zumeist einheimischer Anbieter.