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Neben gro�en internationalen Konzernen wagen inzwischen auch immer mehr mittelst�ndische Unternehmen den Schritt auf den Subkontinent. Indien gilt als einer der gr��ten M�rkte der Zukunft. Der Sartorius Konzern war hierbei ein Vorreiter. Bereits seit Ende der achtziger Jahre ist das Unternehmen in Indien erfolgreich aktiv.
Es besch�ftigt in Bangalore mehr als 460 Mitarbeiter und hat seine Produktion in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Asien Kurier sprach mit Christian Oldendorf, Leiter Technologie und Innovation von Sartorius Mechatronics, �ber die Gr�nde und Herausforderungen der Expansion nach Indien.Asien Kurier: Was hat Sie zur Er�ffnung einer eigenen Produktionsst�tte in Indien bewogen?Oldendorf: Als international agierendes Unternehmen ist es f�r uns wichtig, den Zugang zu wachstumsstarken M�rkten und Ressourcen zu sichern. Indien ist nicht nur eines der wachstumsst�rksten L�nder weltweit; auch speziell f�r unsere beiden Kernsegmente Mechatronik und Biotechnologie bieten sich hier exzellente Gesch�ftschancen. So wachsen die Branchen Pharma und Chemie in Indien seit Jahren �berproportional. Auch in der Lebensmittelindustrie ist ein regelrechter Boom zu verzeichnen. Die Nachfrage nach weiterverarbeitenden Anlagen mit entsprechenden Kontrolltechnologien, wie wir sie herstellen, steigt rasant. Unser Beweggrund war und ist es, diesen Markt vor Ort zu erschlie�en und somit l�nderspezifisch bedienen zu k�nnen. Dies ist jedoch aus unserer Erfahrung nur mit einheimischen Experten zu erreichen, die den Kontakt zu Kunden aufbauen und Land und Leute am besten kennen. �hnliches gilt auch f�r den Vertrieb indischer Produkte, den man unm�glich ohne eigenst�ndige Vertriebsst�tten in Indien organisieren kann.Asien Kurier: Warum haben Sie Bangalore als Sitz f�r Ihre Niederlassung gew�hlt?Oldendorf: In Bangalore, wo wir in erster Linie Bioprozessanlagen, Filtergeh�use und Industriewaagen produzieren, ist eine Vielzahl unserer Lieferanten ans�ssig. Das bringt gro�e logistische und zeitliche Vorteile mit sich. Au�erdem verf�gt Bangalore �ber eine f�r indische Verh�ltnisse gut ausgebaute Infrastruktur. Ein weiterer Aspekt war das enorme Potential an hoch qualifizierten Mitarbeitern. Allein in der Region um Bangalore wechseln von �ber 40 Hochschulen Tausende Jungingenieure in die Unternehmen. Das Niveau der Absolventen ist sehr hoch, und wir k�nnen sie als Mitarbeiter ohne aufwendige Einarbeitung einsetzen.Asien Kurier: Wie hoch sch�tzen Sie das Entwicklungspotential des indischen Marktes ein?Oldendorf: Als enorm hoch ? der Umsatz von Sartorius India lag 2006 bei gut 16 Millionen Euro und soll weiter kr�ftig steigen. In den vergangenen Jahren ist die indische Tochter im Schnitt j�hrlich deutlich zweistellig gewachsen. Ein interessanter Aspekt ist auch die Altersstruktur des Landes: In Indien ist ein lang anhaltendes Wachstum zu erwarten, da die Bev�lkerung verh�ltnism��ig jung ist.Asien Kurier: Mit wie viel Stammpersonal belegen Sie Ihre Niederlassung? Wie bereiten Sie Ihre Mitarbeiter auf den Auslandseinsatz vor?Oldendorf: Gemessen an der Mitarbeiterzahl ist Bangalore einer unserer gr��ten Standorte. Wir besch�ftigen in Indien gegenw�rtig rund 460 Mitarbeiter, davon sind rund 200 in der Mechatronik- und 260 in der Biotechnologiesparte t�tig. Es handelt sich hierbei �berwiegend um indische Kollegen. Von deutscher Seite erfolgt nur eine zeitlich begrenzte Schulung der lokalen Belegschaft. Dabei entstehen nat�rlich auch wichtige bidirektionale Lernprozesse. Schon seit vielen Jahren bieten wir zur Vorbereitung der Mitarbeiter auf einen Auslandseinsatz ?cross cultural trainings? an, in denen die Mitarbeiter aller Standorte etwas �ber Land und Leute der anderen Standorte erfahren. Wir trainieren in Indien auch mit deutschen Dozenten und anders herum in Deutschland auch mit indischen Fachleuten.Asien Kurier: Auf welche Hindernisse sind Sie bei Ihrem Markteintritt in Indien gesto�en?Oldendorf: Eine gro�e Herausforderung war und ist die �berwiegend unausgebaute Infrastruktur. In der Anfangsphase war ein weiteres Problem, die richtigen Lieferanten f�r Bauteile und Komponenten zu finden. Viele Zulieferer sind Manufakturen, an die wir unsere Prozesse abstimmen mussten. Eine zus�tzliche Herausforderung lernt man im Laufe der Zeit kennen: Mitarbeiter mit hoher Qualifikation wechseln bei besseren Angeboten schnell den Arbeitsplatz. Damit gehen Know-how und Produktkenntnis beinahe unwiederbringlich verloren. Die Fluktuation ist kaum nicht zu verhindern, da der Wettbewerb renommierter Firmen vor Ort gro� ist. Als bestes Gegenmittel erachten wir die Delegation von Verantwortung an die Mitarbeiter, die als Auszeichnung und Anerkennung verstanden wird.Sartorius AGWeender Landstrasse 94-10837075 G�ttingen / DeutschlandTel.: 49 551 308 0Email: [email protected]Web: www.sartorius.com