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Aus der an Hongkong grenzenden Guangdong-Provinz stammen rund 30 Prozent der chinesischen Warenexporte. Vielfach handelt es sich um empfindliche elektronische Produkte, aber auch um Textilien. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Verpackung.
Einheimische Hersteller k�nnen diesen nicht immer gen�gen. Insbesondere in den Sparten Kunststoff, Papier und Pappe gibt es Nachholbedarf. Die s�dchinesischen Produzenten verwenden daher oftmals Verpackungen aus dem Ausland, die sie teilweise �ber den Freihafen Hongkong beziehen.Die Ausfuhren Guangdongs beliefen sich 2007 auf rund 370 Milliarden US-Dollar, f�r 2008 erwarten Analysten, trotz der weltweiten Konjunktureintr�bungen, einen Wert von jenseits der 400 Milliarden US-Dollar. Die meisten Waren werden per Schiff transportiert; die Luftfracht gewinnt aber an Bedeutung. Vor allem teure und empfindliche Produkte wie Computerchips, Halbleiter, aber auch Textilien werden mit dem Flugzeug bef�rdert.Die Verpackungsmaterialien m�ssen daher teilweise hohen Anforderungen gen�gen. So kann es in einem Container unter Umst�nden bis zu 70o heiss werden, wissen Insider aus dem Logistiksektor zu berichten. Zudem muss die Ware vor Feuchtigkeit, Ersch�tterungen, und andere Widrigkeiten eines rauen Seetransports gesch�tzt werden. F�r die Bef�rderung per Luft sind zudem m�glichst leichte Materialien zu w�hlen.Zugleich steigen die Anforderungen an die Umweltvertr�glichkeit und Wiederverwendbarkeit. Zahlreiche Stoffe, die in China noch ohne Bedenken verwendet werden, sind in der EU oder den USA l�ngst verp�nt oder bereits verboten. Zudem gibt es unterschiedliche Erwartungshaltungen. In Hongkong wird noch jede Toilettenpapierrolle einzeln verpackt; in Europa w�rden sich dem Konsumenten angesichts einer solchen Verschwendung die Nackenhaar str�uben.Auch die chinesischen Produzenten haben immer h�here Anspr�che. So will sich die dortige Exportindustrie langsam, aber stetig, h�her positionieren und nicht mehr ausschlie�lich Billigprodukte anbieten. Entsprechend muss die Verpackung ihrer Produkte hochwertiger erscheinen.W�hrend f�r eine Standardtransportverpackung f�r gro�e Exportg�ter wie K�hlschr�nke oder Waschmaschinen Pappe und Styropor "Made in China" verwendet wird, kommen f�r Spezialwaren wie Maschinen und empfindliche Elektroger�te �berwiegend Materialien aus dem Ausland zum Einsatz.Einen Teil der Verpackungen beziehen die Fabriken S�dchinas �ber den Freihafen Hongkong oder unter Einschaltung eines Hongkonger H�ndlers (sogenannter Offshore-Handel). Im Jahr 2007 importierte die ehemalige britische Kronkolonie nach Berchnungen des "Trade Development Council" (TDC) Branchenprodukte im Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung von 3,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Mehr als die H�lfte der entsprechenden Einfuhren wurde anschlie�end nach China reexportiert.Hongkongs Branchenhandel w�chst deutlich langsamer als die Warenexporte und -importe der benachbarten Provinz Guangdong. Immer mehr Fabriken in S�dchina beziehen ihre Verpackungsmaterialien lieber direkt �ber die deutlich g�nstigen Terminals in Shenzhen und Guangzhou. Zudem kaufen sie Verpackungen zunehmend auch im Inland.Die einheimischen Hersteller bieten zunehmend qualitative und moderne Produkte an. Noch ist allerdings der Abstand insbesondere zu den etablierten Anbietern aus Japan oder den USA sehr gro�. Nach Einsch�tzung des TDC besteht der gr��te Nachholbedarf in der Kunststoffsparte. Wer umweltfreundliche Plastikfolien aus modernen Materialien wie PET ben�tigt, muss haupts�chlich auf ausl�ndische Zulieferungen zur�ckgreifen. Deutsche Unternehmen seien in dieser Branche besonders konkurrenzf�hig.Ebenso gebe es gro�e qualitative Unterschiede zwischen einheimischen und importierten Verpackungen aus Papier und Pappe. So sei das in China vorhandene Papier von relativ niedriger Qualit�t und seine anschlie�ende Weiterwertung nur bedingt m�glich. Chinesische Anbieter konnten jedoch in den letzten Jahren erhebliche Qualit�tsfortschritte erzielen.Ein Gro�teil der ben�tigten Exportverpackungen stammt aus Japan, Taiwan und S�dkorea. Die drei Staaten setzen 2007 Produkte im Wert von deutlich �ber einer Milliarde US-Dollar um, ein Plus von knapp 3 Prozent gegen�ber 2006. Daeben spielen Firmen aus den USA mit Lieferungen von mehr als 280 Millionen US-Dollar (+0,5%) eine bedeutende Rolle. Deutschland lag in der Einfuhrstatistik auf Rang sechs. Insgesamt lieferten deutsche Unternehmen 2007 Verpackungsmaterialien im Wet von mehr als 140 Millionen US-Dollar (+17%) nach Hongkong. Damit konnte das Land seinen Importanteil merklich ausbauen, denn die hauotwettbewerber aus Ostasien und den USA mussten sich sich deutlich geringeren Wachstumsraten abfinden.Deutsche Anbieter besitzen bei Hightech-Materialien sowie besonders umweltfreundlichen und recyclebaren Stoffen einen klaren Vorsprung gegen�ber ihren Wettbewerbern. Ebenso k�nnen sie bei extrem d�nnen und leichten Materialien punkten. Wie Marktkenner berichten, t�tigen mehrere hundert Branchenfirmen aus Deutschland Gesch�fte in Hongkong. Die gr��ten von ihnen bringen es auf einen Jahresumsatz von rund einer Million US-Dollar.