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Asien Kurier 2/2009 vom 1. Februar 2009
Korea

Mehr Kernkraft und erneuerbare Energien

Von Frank Robaschik (gtai)

Zur Deckung der mittelfristig weiter steigenden Elektrizitätsnachfrage will Südkorea seine Stromerzeugung weiter ausbauen. Die Regierung rechnet mit einer Erhöhung von 368 Milliarden kWh im Jahr 2007 auf rund 500 Milliarden kWh bis 2022.

Um dieser Entwicklung zu begegnen, sieht der "4. Basic Plan of Long Term Electricity Supply & Demand" für den Zeitraum von 2009 bis 2022 den Bau zahlreicher Kraftwerke im Gesamtwert von etwa 50.000 Milliarden Won vor (27,6 Mrd. Euro, 1 Euro = 1.809 Won, Dreimonatsmittel). Davon werden 37.000 Milliarden Won für den Bau von Kernreaktoren und konventionellen Elektrizitätswerken verwendet. Hinzu kommen geplante Investitionen in Höhe von 14.000 Milliarden Won für den Ausbau der Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien.

Insgesamt sollen die Kraftwerkskapazitäten bis 2022 auf etwas über 100 Gigawatt (GW) erhöht werden (

2008: 71 GW). Bei den Erweiterungsplänen ist das Land auf ausländische Technik angewiesen.

Aber auch die Nutzung eigener Technik wird vorangetrieben. So unternimmt Südkorea große Anstrengungen im Bereich der Nukleartechnik um hier bis 2015 unabhängig von ausländischen Zulieferungen zu werden. Darüber hinaus investieren Unternehmen, unter anderem aus der Schiffbau- und Elektronikbranche, in die Entwicklung von Anlagen für erneuerbare Energien wie Solarzellen, Windräder und Brennstoffzellen.

Der Plan sieht vor allem den Ausbau der Nutzung von Kernkraft und regenerativen Energien vor. Zu den bereits existierenden zwanzig Atomkraftwerken sollen weitere zwölf hinzukommen. Damit soll die Bedeutung der Kernenergie von 2008 bis 2022 von knapp einem Viertel auf fast ein Drittel der gesamten Kraftwerkskapazitäten und ihr Anteil an der Stromerzeugung von 34 auf 48 Prozent ansteigen. Unter den erneuerbaren Energien setzt das Land besonders auf den Bau von Gezeitenkraftwerken, aber auch Solar- und Windenergie sollen stärker genutzt werden. Der Anteil der Wasserkraft und sonstiger erneuerbarer Energien an der Elektrizitätserzeugung soll von 2,7 auf 8,4 Prozent zunehmen.

Trotz des Baus zahlreicher neuer Kohle- und Flüssiggaskraftwerke, soll die konventionelle Stromerzeugung auf Basis von Kohle, Erdgas und Erdöl in den nächsten Jahren zurückgefahren werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Meldungen der koreanischen Presse zufolge ist die Stromerzeugung für 28 Prozent der koreanischen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Ende 2007 stellten die Tochterfirmen der Korea Electric Power Corporation (KEPCO) mit rund 66.100 MW immer noch mehr als 90 Prozent der gesamten Kraftwerkskapazitäten des Landes. Die Gesellschaft war 2001 in sechs Untergesellschaften (sogenannte Gencos) aufgeteilt worden, von denen einige Kern- und Wasserkraftwerke und die restlichen konventionelle Kraftwerke betreiben. Planungen das Unternehmen wie auch das Verteilungsnetz zu privatisieren wurden jedoch verschoben. Im Juli 2004 beschloss die Regierung, die Privatisierung im Stromsektor auf die Erzeugung zu begrenzen und die Eigentumsrechte der KEPCO an den Transmissions- und Verteilungsnetzen beizubehalten.

Zu den unabhängigen Stromproduzenten (IPP) zählen GS EPS (ehemals LG Energy; ein 550 MW Kraftwerk in Dangjin und zwei Kraftwerke im kombinierten Zyklus in Bugok mit jeweils etwa 550 MW), GS Power (zwei Kraftwerke mit einer Kapazität von jeweils 900 MW in Anyang und Bucheon), K-Power (ein 1.074 MW-Flüssigerdgaskraftwerk im kombinierten Zyklus in Kwangyang), Meiya Yulchon Power (ein 635 MW-Flüssigerdgaskraftwerk im kombinierten Zyklus; Mutterfirma in Hongkong basiert) und POSCO Power (ein 1.800 MW-Kraftwerk in Incheon).

Insgesamt hat sich die Aktivität der IPP jedoch wegen Unsicherheiten bezüglich des Privatisierungszeitplans bei den Erzeugungskapazitäten der KEPCO verlangsamt. Neben der KEPCO und den IPP betreibt auch die staatliche Korea District Heating Corporation Kraftwerke.

Deutsche Produkte haben bei fotovoltaischen Zellen gute Marktpositionen. Aber auch bei Transformatoren, elektrischen Leitern und Schalttechnik im Hochspannungsbereich sowie bei Dampfturbinen werden solide Importmarktanteile erzielt, während die Lieferungen von Kernkraftwerken auf Null zusammengeschrumpft sind. An vielen Projekten war von deutscher Seite Siemens beteiligt und baute einer Pressemitteilung zufolge bis März 2008 Kraftwerke mit einer Kapazität von 11 GW in Südkorea auf. Daneben zählen General Electric, Mitsubishi Heavy Industries und Alstom zu den wichtigsten ausländischen Lieferanten im Bereich der Kraftwerkstechnik.

Der "4th Basic Plan of Long Term Electricity Supply & Demand" kann auf der koreanischen Seite des Ministry of Knowledge Economy (MKE) heruntergeladen werden. Weitere Informationen enthält eine Branchenstudie "Wachstumsmarkt Erneuerbare Energien", deren Herausgabe die Deutsch-Koreanische Handelskammer in Seoul für März 2009 plant.

Internetadressen

Ministry of Knowledge Economy (KME): www.mke.go.kr

Korea Electric Power Corporation (KEPCO): www.kepco.co.kr

Korea Hydro and Nuclear Company: www.khnp.co.kr/index_en.jsp

Korea South-East Power Company: www.kosep.co.kr/eng

Korea Midland Power Company: www.komipo.co.kr

Korea Western Power Company: www.westernpower.co.kr/english

Korea Southern Power Company: www.kospo.co.kr

Korea East-West Power Company: www.ewp.co.kr

Korea District Heating Corporation: www.kdhc.co.kr

GS Power: www.gspower.co.kr

GS EPS: www.gseps.com

K-Power: www.k-power.co.kr

Meiya Power: www.meiyapower.com

POSCO Power: www.poscopower.co.kr/eng

Korean-German Chamber of Commerce and Industry (KGCCI)

Shinwon Plaza Building

28-2 Hannam-dong, Yongsan-gu

140-210 Seoul, Korea

Tel.: 82 2 37804 600

Fax: 82 2 37804 637

Email: [email protected]

Web: www.kgcci.com





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