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Asien Kurier 6/2009 vom 1. Juni 2009
Singapur

Stadtentwicklung für mehr Lebensqualität

Von Thomas Hundt (gtai)

Singapurs Minister für nationale Entwicklung, Mah Bow Tan, hat Mitte Mai eine "Blaupause" für mehr realisierte Nachhaltigkeit in dem Stadtstaat vorgestellt. Dabei stellte er fest, dass der aktuelle Wirtschaftsabschwung - gemäß offizieller Prognose könnte das Bruttoinlandsprodukt um 6 bis 9 Prozent fallen - die notwendigen Zukunftsinvestitionen nicht schmälern werde.

In dem Strategiepapier zeigt das südostasiatische Industrieland die notwendigen Weichenstellungen für eine "grüne" Stadtentwicklung mit hoher Lebensqualität und für wirtschaftlich nachhaltige Potentiale auf. Der Plan für mehr Nachhaltigkeit fasst die Entwicklungsinitiativen verschiedener Akteure zusammen. Ein interministerielles Komitee hatte den 130 Seiten umfassenden Plan (abrufbar unter www.sustainablesingapore.gov.sg) zusammen mit Bürgern und Organisationen seit Januar 2008 erarbeitet.

Singapurs Administration kündigte an, dass sie für die Umsetzung der Vorschläge des Komitees für nachhaltige Entwicklung in den nächsten fünf Jahren 1 Milliarde Singapur-Dollar (500 Mio. Euro, 1 Euro = 1,99 Singapur-Dollar, 3-Monatsmittel) bereit stellen werde. Die Ziele des "Blueprints" sollen bei technologischen Fortschritten angepasst und die konkreten Maßnahmen regelmäßig auf ihre Effektivität überprüft werden.

Das Papier sieht im Einzelnen vor, dass bis zum Jahr 2030 die Energieintensität (gemessen als Energieeinsatz im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) um 35 Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 2005 sinken soll. Ferner möchten die Planer den Wasserkonsum pro Einwohner von derzeit 156 Liter auf 140 Liter reduzieren.

Die Behörden wollen das Wachstum des Kfz-Bestandes auf 1,5 Prozent pro Jahr mit notwendigen Regelungen begrenzen. Die Feinstaubbelastung soll 2020 gemessen nach dem PM 2.5 Standard auf ein Jahresmittel von 12 Mikrometern (µm) je cbm sinken und das Jahresmittel von Schwefeldioxid auf 15 µm je m3. Die zuständigen staatlichen Stellen werden Emissionsstandards der Industrie und Verkehrsteilnehme rregelmäßig anpassen.

Die Verkehrsbehörde Land Transport Authority (LTA) wurde unter anderem beauftragt, den Einsatz neuer Technologien, wie Dieselhybrid-Fahrzeuge, elektrische Fahrzeuge und Partikelfilter, auf ihre Durchführbarkeit und Kosteneffizienz hin zu testen. Die LTA verdoppelt zudem die Länge des Bahnnetzes und will die Verkehrssysteme besser integrieren.

Das nachhaltige Entwicklungskonzept sieht vor, dass neue öffentliche Gebäude höhere Energieverbrauchsstandards erreichen und die Effizienz von bestehenden Bauten verbessert wird. Die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet seit 2005 ein Energie/Umweltpass, der sogenannte "Green Mark". Die "Blaupause" empfiehlt ebenso, eine Energieverbrauchsnorm für Haushaltsklimageräte und-kühlschränke bis 2011 einzuführen.

Neben einer umweltverträglichen Entwicklung nennt das Programm weitere Ziele. Da Singapur über keinerlei Rohstoffe verfügt, will sich die hochentwickelte Wirtschaft mit energieeffizienteren Techniken und erneuerbaren Energien von Importen fossiler Energieträger unabhängiger machen. Auch wegen der begrenzten Verfügbarkeit von Land und Wasser sei eine effiziente Nutzung der nationalen Ressourcen mehr und mehr notwendig. Die Möglichkeiten des Recyclings von Abfallstoffen sollen beispielsweise erweitert werden.

Zu den wichtigsten Vorsätzen gehört, die Lebensqualität der Bürger in allen Bereichen zu verbessern.

Neben sauberer Luft und der Versorgungssicherheit mit sauberem Wasser verfolgen die Planer das Ziel,

Singapur zu einer noch attraktiveren Stadt umzubauen. Damit steige die Anziehungskraft, mit der sie um Touristen, ausländische Fachkräfte und Talente werben kann. Singapur gilt 2009 bereits als Asiens Metropole mit der höchsten Lebensqualität. In einer weltweiten Vergleichsstudie der Personalberatungsgesellschaft Mercer zur Bewertung der Lebensqualität in 215 Großstädten belegt sie in Asien den besten Platz und weltweit Rang 26 (plus sechs Positionen gegenüber 2008).

Zusätzliche Aufgaben kommen so auf Garten- und Landschaftsarchitekten zu. Die Zahl und Größe von Parks sollen ausgebaut, Wasserwege für Freizeitaktivitäten geöffnet und mehr Erholungsräume geschaffen werden. Es ist geplant, die Parklandschaft um 900 auf 4.200 Hektar im Jahr 2020 zu erweitern. Damit setzt das Konzeptpapier die Vision einer lebenswerten Gartenstadt des ehemaligen Premierministers und Staatsgründers Lee Kuan Yew fort.

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5 Maxwell Road

#21-00 & #22-00 Tower Block, MND Complex

Singapore 069110

Tel.: 65 6222 1211

Fax: 65 6325 7254

Email: [email protected]

Web: www.mnd.gov.sg

Ministry of the Environment and Water Resources

40 Scotts Road

#24-00, Environment Building

Singapore 228231

Tel.: 65 6731 9000

Fax: 65 6731 9456

Email: [email protected]

Web: www.mewr.gov.sg





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