Asien Kurier  China-Special vom 15. Oktober 2009
China

Langfristig hochprofitabel

B�rsenpl�tze Shanghai und Shenzhen

Von Erhard Pressler, Vorsorgeberater in M�nchen

Die Aktienm�rke in China haben seit ihren Tiefsst�nden im Herbst 2008 wieder deutlich an Boden gutgemacht. So stieg der Shanghai Stock Exchange B Shares-Index in der Zwischenzeit um knapp 100 Prozent. Allerdings hatte der Markt auch zuvor seit den H�chsst�nden Ende 2007 �ber 75 Prozent an Wert verloren.

Die au�erordentlich starke Tendenz der B�rsen in China bis Ende 2007 hatten, wie auch in anderen Emerging Markets, eine Spekulationsblase entstehen lassen, die irgendwann platzen musste. Dass es die aufstrebenden Volkswirtschaften im Zuge der weltweiten Finanzkrise und eines damit einhergehenden Abschwungs an den weltweiten Aktienm�rkten so hart traf, mag dabei nicht verwundern - schlie�lich hatten die Indizes der Emerging Market B�rsen auch �ber die letzten Jahre eine deutliche Outperformance gegen�ber etablierten M�rkten in Europa oder USA aufweisen k�nnen.

F�r viele Investoren stellt sich aktuell die Frage, ob die starke Erholung der chinesischen Aktienm�rkte innerhalb eines Jahres auch gleichzeitig eine langfristige Trendwende mit positiver Aussagekraft f�r die zuk�nftige Entwicklung darzustellen vermag. Nach aktuellen Prognosen wird die chinesische Volkswirtschaft auch in diesem Jahr um circa 8 Prozent wachsen. Eine Volkswirtschaft, die sich weiterhin auf Wachstumskurs befindet, wird auch in Zukunft von aufmerksamen Investoren gesucht werden. Entscheidend ist, dass mittlerweile vielleicht ein anderer Typ von internationalen Anlegern an den B�rsen Chinas aktiv sind.

Bis zum Crash Ende 2007 sprangen viele aus blinder Begeisterung auf den Emerging Markets zu auf. Neben "BRIC" kamen andere Marketingthemen wie zum Beispiel "Next Eleven" (die n�chsten elf angeblich aussichtsreichsten Aktienm�rte nach Brasilien, Russland, Indien und China).

Die Hausse seit Herbst 2008 weist zwar eine ziemliche Dynamik auf, aktuellen Analysen zufolge sind aber haupts�chlich diejenigen Marktteilnehmer aktuell an den Aktienm�rkten aktiv, die auch wirklich an diesen Markt glauben und erkannt haben, dass China nicht mehr nur "die Werkbank" der westlichen Welt ist. EIne langfristige Positionierung internationaler Investoren wird den Markt wohl in Zukunft weiter beruhigen.

Der Anleger sollte sich darauf einstellen, dass ein Emerging Market wie China auch in Zukunft von gro�er Volatilit�t gepr�gt sein wird. Doch wer langfristig investiert, kann sich aktuell noch immer relativ g�nstiger Einstiegslevels erfreuen, sollte jedoch noch ein wenig abwarten, nachdem die starke Kurserholung dringend nach einer Verschnaufpause ruft.

Fundamental wachsen die Gewinne der b�rsennotierten chinesichen Unternehmen aktuell um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent. Das Verh�ltnis zwischen Kursbewertung und Gewinn der Unternehmen steht noch in einem gesunden Verh�ltnis. Die weltweite Nachfrage nach Produkten aus China in Verbindung mit einer stetig wachsenden Binnennachfrage durch ein breites Wachstums des Wohlstandes der Chinesen wird auch weiterhin f�r gute Gewinne auf Unternehmensseite und damit eine hohe Attraktivit�t des chinesichen Aktienmarktes sorgen.

Ausl�ndische Investoren k�nnen �ber den Shanghai B-Index oder den in Hongkong gelisteten H-Index in den chinesischen Aktienmarkt investieren. Es empfiehlt sich aber eine breite Streuung �ber verschiedene Branchen - ein Investment in einzelne Aktien ist aufgrund der geringen Markttransparenz nicht ratsam. Ein sehr g�nstiges Instrument f�r den Einstieg stellen in Deutschland b�rsennotierte ETF�s (Exchange Traded Funds) dar. Dies sind Fonds, die einen chinesischen Index abbilden und damit ein transparentes Instrument f�r einen Einstieg in einen intransparenten Markt bieten.

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Erhard Pressler, Dipl. Betriebswirt
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