Asien Kurier  7/2009 vom 1. Juli 2009
Indonesien

Rege Nachfrage nach Notebook-Computern

Von Necip Bagoglu, Germany Trade & Invest in Jakarta

Notebook-Computer erfreuen sich in Indonesien steigender Beliebtheit und w�chst in einem st�rkeren Tempo als in den benachbarten ASEAN-L�ndern.

Die zunehmenden Mobilit�tsanforderungen bei vielen Berufen in Verbindung mit der steigenden Internet-Nutzung und fallenden Preisen befl�geln den Markt. Nach den sp�rbaren Preissenkungen der letzten drei Jahre leisten sich immer mehr potentielle Bedarfstr�ger in Unternehmen, Universit�ten, Schulen und privaten Haushalten des Landes die auch als Laptops bekannten Notebooks. Im Hinblick auf die g�nstige Marktentwicklung k�nnten sich f�r deutsche Firmen M�glichkeiten der Zulieferung von Maschinen und Ausr�stungen f�r die lokale Fertigung von Notebooks ergeben. Etwa 30 Prozent der Nachfrage werden aus der einheimischen Fertigung bedient.

Nach Prognosen des Fachverbandes Indonesian Computer Business Association (Apkomindo) auf der Grundlage von Umfragen in Branchenkreisen wird der gesamte PC-Absatz im Lande 2009 eine H�he von rund 2,2 Millionen Einheiten erreichen, darunter 1,2 Millionen Tischcomputer und 1,0 Millionen Notebooks. Dies bedeutet, dass bei Notebook-PC gegen�ber dem Absatz des Jahres 2008 von circa 900.000 Einheiten ein Wachstum von mehr als 10 Prozent erwartet wird. Die f�r Tischcomputer vorausgesagte Zahl stellt dagegen im Vergleich zum Ergebnis von 2008 mit rund 1,5 Millionen verkauften Einheiten einen R�ckgang von 20 Prozent dar.

Die Marktversorgung mit Notebooks erfolgt nach Verbandssch�tzungen zu etwa 70 Prozent durch importierte Ger�te. Eine genaue Ermittlung der Importzahlen st��t wegen der Probleme bei der statistischen Erfassung und Zuordnung sowie nicht zuletzt wegen des weitverbreiteten Schmuggels in diesem Bereich auf Schwierigkeiten. Der Wettbewerb der Hersteller und Marken findet sowohl auf der Preis- wie auch Qualit�tsebene statt. Die Preise der am h�ufigsten nachgefragten Ger�te bewegen sich in einer Spanne zwischen 500 und 800 US-Dollar. Durch die Markteinf�hrung immer kleinerer und leichterer Ger�te versuchen die Konkurrenten, die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zu ziehen und ihre Marktanteile zu erweitern.

Nach Sch�tzungen von Branchenanalysten entfallen etwa 50 Prozent des Notebook-Absatzes auf Gesch�ftsleute aus kleinen und mittelst�ndischen Unternehmen. Weitere 25 Prozent betreffen die Nachfrage aus Gro�unternehmen. Beim Rest handelt es sich um private Haushalte und Ausbildungseinrichtungen. Einige Schulen und Universit�ten stellen f�r ihre Sch�ler beziehungsweise Studenten Laptops mit Kommunikationsausr�stungen bereit. Bedarfstr�ger aus dem Unternehmensbereich bevorzugen gew�hnlich Ger�te mit komplettem und bereits eingebautem Zubeh�r, zum Beispiel f�r die leistungsstarke Graphik-Erstellung und f�r WiFi-F�higkeiten (Wireless Fidelity, WLan), die eine gute mobile Kommunikation gew�hrleisten. Auch attraktive Designs und ein geringes Gewicht sind Faktoren, welche die Kaufentscheidung beeinflussen. Bei den privaten Haushalten und Schulen spielt dagegen der Preis eine wichtigere Rolle.

Der Wettbewerb am Notebook-Markt findet im Wesentlichen zwischen asiatischen und US-amerikanischen Anbietern statt. Die US-Hersteller, wie HP, Dell und Apple, bringen es bei legal importierten Ger�ten zusammen auf einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Wichtige Konkurrenten sind Acer, Toshiba, Lenovo, Fujitsu, Sony, NEC und ASUS. Allein der Hersteller Acer aus Taiwan h�lt 25 Prozent am Umsatz.Von Bedeutung ist ebenso das Unternehmen Toshiba, das schon fr�hzeitig den indonesischen Markt betrat und durch aggressives Marketing 2009 einen Anteil von 20 Prozent am Notebook-Segment anstrebt. Die Verkaufsf�rderung wird durch gro�fl�chige Werbeanzeigen in den gedruckten Medien, Verbesserungen im Kundendienst und Teilnahme an Fachmessen vorangetrieben. Auch die Produktpolitik gewinnt zusehends an Bedeutung. Die Konkurrenten versuchen, durch neue und leistungsst�rkere Modelle ihre Position zu festigen. Als lokalgefertigte Notebook-PC, die einen immer st�rkeren Markzugang finden, sind die Marken Zyrex und Ion hervorzuheben.

Die im Jahr 2008 vom Ministerium f�r Kommunikation und Informationstechnologie erlassenen Vorschriften, die beim Import von IuK-Produkten zu beachten sind, gelten auch f�r Notebooks. Demnach m�ssen s�mtliche nach Indonesien einzuf�hrenden Ger�te vom genannten Ministerium gepr�ft und zertifiziert werden. Dabei ben�tigen Hersteller ein Zertifikat vom Typ A, w�hrend die Vertriebsagenturen beziehungsweise Importeure im Besitz des Zertifikats vom Typ B sein m�ssen. Letzteres kann nur ausgestellt werden, wenn f�r das vertriebene Produkt ein Zertifikat "A" vorliegt.

Im Zusammenhang mit PC-Markt und -Software sollte der unzureichende Schutz des geistigen Eigentums in Indonesien nicht unerw�hnt bleiben. Wegen der zunehmenden Copyright-Verletzungen durch Marken- und Produktpiraterie setzte das B�ro des US-Handelsrepr�sentanten das Land 2009 wieder auf die "Priority Watch List". Nach der Zusage der Regierung, die Missst�nde intensiv zu bek�mpfen, war Indonesien 2006 von der schwarzen Liste gestrichen worden. Laut Mitteilung der International Data Corporation (IDC) stammten 2008 etwa 85 Prozent der auf PC installierten Software aus illegalen Quellen. Die sich durch diesen Missbrauch ergebenden wirtschaftlichen Verluste f�r die Software-Industrie beziffert die IDC f�r 2008 mit 544 Millionen US-Dollar. Auf der von Georgien (95%) angef�hrten IDC-Liste der weltweit gr��ten Software-Piraten steht Indonesien auf Platz 12.

Eine polizeiliche und rechtliche Verfolgung der Software-Piraten ist in den meisten F�llen wegen der weitverbreiteten Korruption und des ineffizienten Rechtsystems so gut wie aussichtslos. Gerichtsverfahren sind langwierig und f�r die Kl�ger frustrierend. Eine wirksame Ahndung der Straft�ter ist eine Seltenheit. In einigen F�llen kommt es gar dazu, dass vom Originalhersteller als besonders "leistungsf�hig" identifizierte Produktpiraten letztlich zum Lizenznehmer aufsteigen und auf diesem Weg in die Legalit�t �berf�hrt werden.

Adressen

Indonesian Computer Business Association
(Asosiasi Pengusaha Komputer Indonesia - Apkomindo)
Harco Mangga Dua Blok I No. 28
Komplek Ruko Agung Sedayu
Jalan Mangga Dua Raya
Jakarta 10730, Indonesien
Tel.: 62 21 6123781, 6120143
Fax: 62 21 6120957
Email: [email protected]
Web: www.apkomindo.or.id

Indonesian Telematics Software DevelopmentAssociation
(Asosiasi Piranti Lunak Telematika Indonesia - Aspiluki)
Jalan Mega Kuningan Barat No. 1
Jakarta Selatan, Indonesien
Tel.: 62 21 9364 0738
Fax: 62 21 5762155
Email: [email protected]
Web: www.aspiluki.or.id